Unterstützung für Long-Covid-Patienten in der Steiermark
Das Vorhaben umfasst drei Versorgungsebenen. Erstanlaufstelle ist der niedergelassene Bereich - sprich Primärversorgungseinheiten sowie Hausärzte. Dabei geht es vor allem um die Abklärung, ob ein postakutes Infektionssyndrom (PAIS) vorliegt oder eine andere Erkrankung die Ursache ist. Auf Ebene zwei soll eine "ambulante Einheit" ähnlich einer Spezialambulanz wirksam werden. Diese wird im ersten Schritt mit einem Arzt und einer Administrativkraft besetzt sein. Angesiedelt ist sie am Uniklinikum Graz, da eine Zusammenarbeit mehrerer Fachbereiche notwendig ist.
Am Uniklinikum werden Diagnosen gestellt, Befunde zusammengeführt und samt einem Behandlungskonzept an die zuweisende Stelle übermittelt. Versorgungsebene drei wird schlagend, wenn bei schwersten Fällen ein Spitalsaufenthalt notwendig ist. Diese Betten werden an der Uniklinik für Innere Medizin zur Verfügung gestellt.
ME/CFS ist die schwerste Ausprägung eines postakuten Infektionssyndroms (PAIS) - also eine Folge einer viralen Erkrankung. Auch das Post-Covid-Syndrom zählt zu dieser Gruppe. Was bedeutet, dass mehr Menschen als die 10.200 ME/CFS-Patienten von PAIS betroffen sind. Anlaufstellen gab es für diese Patienten bisher nicht, Betroffene sind auf wenige Spezialisten angewiesen. In der Steiermark wurde nun ein Versorgungskonzept erarbeitet, dieses wurde samt Finanzierung am Mittwoch von der Gesundheitsplattform beschlossen.
Zusammenfassung
- In der Steiermark wurde ein neues Versorgungskonzept für Long-Covid-Patienten entwickelt, von dem rund 10.200 Betroffene profitieren sollen, darunter etwa 2.000 schwer Erkrankte.
- Das dreistufige System sieht eine Erstversorgung durch Hausärzte, eine ambulante Spezialeinheit am Uniklinikum Graz sowie stationäre Betten bei schweren Fällen vor.
- Die Umsetzung des Konzepts, das von Josef Smolle und KollegInnen erarbeitet und bereits finanziert wurde, startet im ersten Quartal 2026.
