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Prognose 2025-2029

UN-Wetterbehörde rechnet mit globalem Temperaturrekord

28. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

In den kommenden fünf Jahren ist laut einer UN-Prognose voraussichtlich ein neuer globaler Temperaturrekord zu erwarten. Auch das Überschreiten der Erderwärmung um 1,5 Grad wird immer wahrscheinlicher, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf hervorgeht.

Derzeit gilt 2024 als das Jahr mit der höchsten je gemessenen Durchschnittstemperatur. In ihrer Prognose für den Zeitraum 2025 bis 2029 erwartet die Organisation, dass dieser Rekord mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit zumindest einmal gebrochen wird.

Die Erderwärmung werde im Fünfjahres-Durchschnitt bis 2029 wahrscheinlich über der Marke von 1,5 Grad liegen, heißt es in der Prognose. 

Sie wurde unter der Führung des britischen Met Office aus Klimamodellen von 15 Institutionen erstellt. Auch der Deutsche Wetterdienst war daran beteiligt.

Kein Anzeichen für Entspannung

Auf dem Pariser UN-Klimagipfel wurde 2015 beschlossen, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. 

Dieses Ziel gilt als kaum noch erreichbar. Die WMO geht davon aus, dass diese Grenze bereits im Jahr 2024 gerissen worden sei. Das Ziel gilt aber erst als offiziell verfehlt, wenn der Wert über Jahrzehnte hinweg überschritten wird.

Doch bereits jeder Zehntelgrad an Erwärmung trage zu Hitzewellen, extremem Regen, Dürre, Eisschmelze, wärmeren Ozeanen und steigenden Meeresspiegeln bei, warnte die Organisation. 

"Leider enthält dieser WMO-Bericht kein Anzeichen für eine Entspannung in den kommenden Jahren", sagte WMO-Vizechefin Ko Barrett über den Klimawandel.

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 "Das bedeutet, dass unsere Volkswirtschaften, unser Alltag, unsere Ökosysteme und unser Planet zunehmend negativ beeinflusst werden", sagte sie.

Nasseres Wetter in Nordeuropa und Südasien

Nach Angaben der WMO sind in den nächsten Jahren überdurchschnittliche saisonale Niederschläge in mehreren Regionen zu erwarten, darunter Nordeuropa und Südasien. 

Im Amazonas wird es hingegen wohl trockener. Die Arktis-Region um den Nordpol wird sich laut der Prognose in den Wintermonaten mehr als dreimal schneller erwärmen als der Rest der Welt.

Um die Erderwärmung auf Dauer unter 1,5 Grad zu halten, müsste der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase schnell und stark sinken – um mindestens 43 Prozent bis 2030. Zusätzlich müssten große Mengen Treibhausgase der Atmosphäre wieder entzogen werden.

Zusammenfassung
  • Die UN-Wetterbehörde (WMO) prognostiziert, dass der globale Temperaturrekord mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent zwischen 2025 und 2029 mindestens einmal gebrochen wird.
  • Im Fünfjahres-Durchschnitt bis 2029 dürfte die Erderwärmung erstmals über 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit liegen, was das Pariser Klimaziel als kaum noch erreichbar erscheinen lässt.
  • Um das 1,5-Grad-Ziel zu halten, müsste der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 um mindestens 43 Prozent sinken, während die WMO vor zunehmenden Extremwetterereignissen und negativen Folgen für Wirtschaft und Ökosysteme warnt.