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Über fünf Millionen Corona-Infektionen in Deutschland

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Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat die Fünf-Millionen-Marke überschritten. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 33.498 Corona-Neuinfektionen, so dass nun seit Beginn der Pandemie 5.021.469 Ansteckungen erfasst wurden. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.02 Uhr am Sonntag wiedergeben. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte weit höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die 33.498 Neuinfektionen sind knapp 10.000 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche, als 23.543 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 289,0 an, was erneut ein Höchstwert ist. Zum Vergleich: Am Vortag hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 277,4 gelegen, vor einer Woche bei 191,5 (Vormonat: 67,0). Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 55 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 37 Todesfälle gewesen.

Den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter, die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, gab das RKI am Freitag mit 4,70 an (Donnerstag: 4,65). Der Wert wird am Wochenende nicht veröffentlicht. Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.477.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 97.672.

Der deutsche Grünen-Chef Robert Habeck warnte unterdessen vor der derzeitigen Corona-Lage und brachte Freiheitseinschränkungen ins Gespräch. "Kontaktbeschränkungen sind schmerzliche Einschnitte, das wissen wir alle noch zu gut. Aber angesichts der dramatischen Lage können sie für Ungemipfte regional nötig werden", sagt Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagausgaben) einem Vorabbericht zufolge. Außerdem brauchten die Länder die Möglichkeit, Veranstaltungen abzusagen, wenn die epidemische Lage es notwendig mache.

Habeck rief die Bevölkerung eindringlich zum Impfen auf. Eine Impfpflicht halte er für bestimmte Berufsgruppen für sinnvoll. Dringend geboten sei auch, 3G-Maßnahmen am Arbeitsplatz zu etablieren. Homeoffice solle wieder verstärkt genutzt werden. "Die Lage in Deutschland hat eine äußerste Dramatik. Wenn die vierte Welle nicht schnell gebrochen wird, droht das Krankenhaussystem im Dezember zusammenzubrechen", so Habeck.

Deutsche Ärztevertreter rechnen damit, dass Corona-Patienten künftig deutschlandweit verteilt werden müssen, um Regionen mit überfüllten Kliniken zu entlasten. "Die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen wird in den kommenden Wochen so weit steigen, dass mancherorts eine überregionale, vielleicht sogar deutschlandweite Verlegung nötig sein wird, um in besonders betroffenen Regionen rechtzeitig für Entlastung zu sorgen", sagt die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagausgaben) einem Vorabbericht zufolge.

Die Ärztevertreterin zeigt sich besorgt angesichts der machtpolitischen Übergangsphase zwischen bisheriger und neuer Regierung: "Die Zahlen steigen rasant und in der Politik herrscht ein Machtvakuum zwischen alter und künftiger Regierung, Bund und Ländern." Sie habe sich noch nie in der Pandemie so große Sorgen gemacht wie jetzt, so Johna.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat die Fünf-Millionen-Marke überschritten.
  • Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 33.498 Corona-Neuinfektionen, so dass nun seit Beginn der Pandemie 5.021.469 Ansteckungen erfasst wurden.
  • Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.02 Uhr am Sonntag wiedergeben.
  • Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

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