Traunviertel
Eltern sollen 14-Jährige jahrelang misshandelt haben
Am Montag soll der Fall bei der Staatsanwaltschaft Wels eingegangen sein, wie "ORF Oberösterreich" berichtet. Nach einem Übergriff auf ein 14-jähriges Mädchen sollen die Eltern zunächst behauptet haben, ihr Kind sei Opfer eines Überfalls geworden.
Dem Bericht zufolge bestätigte auch das Mädchen zunächst diese Darstellung gegenüber Polizei und Krankenhauspersonal.
Erst bei einer späteren Befragung änderte sie ihre Aussage und gab an, dass die Verletzungen von den Eltern zugefügt worden seien. Das bestätigte laut "ORF Oberösterreich" auch die Staatsanwaltschaft Wels.
Ermittlungen gegen Eltern im Gange
Gegen den Vater und die Mutter der 14-Jährigen wird wegen fortgesetzter Gewaltausübung, Körperverletzung und vorsätzlicher Falschaussage ermittelt.
Auch die Kinder- und Jugendhilfe ist in den Fall involviert und prüft derzeit, wie es weitergehen soll. Die 14-Jährige befindet sich aktuell noch in der Obhut ihrer Eltern.
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"Umfassendes Bild" wird verschaffen
Zum konkreten Fall äußerte sich Leiterin Kinder- und Jugendhilfe Oberösterreich Theresia Schlöglmann laut "ORF Oberösterreich" nicht. Sie erklärte aber allgemein, dass die Vorgehensweise bei einer 14-Jährigen anders aussehe als bei einem Baby oder Kleinkind.
Man verschaffe sich "ein umfassendes Bild", indem auch mit einer 14-Jährigen klar kommuniziert werde darüber, "was sie braucht und was sie an Erfahrungen gemacht hat und was los ist".
Das Kind aus der Familie zu nehmen, ist laut Schlöglmann der letzte Ausweg. Zuvor würden sämtliche präventive Maßnahmen geprüft und ausgeschöpft werden. Darunter auch Hilfeleistungen im Bereich der Erziehung.
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Zusammenfassung
- In Oberösterreich soll eine 14-Jährige jahrelang massive Gewalt durch die Eltern erlebt haben.
- Um diese Übergriffe zu vertuschen, dürften ihre Eltern auch von der Tochter verlangt haben, die Polizei anzulügen.
- Die Kinder- und Jugendhilfe sowie die Staatsanwaltschaft prüfen derzeit den Fall.