Berlin
Heftige Unwetter: Ein Todesopfer, drei Menschen in Lebensgefahr
Umgestürzte Bäume, blockierte Straßen und mindestens ein Toter: Das ist die Bilanz eines heftigen Sturms, der am Montag über Berlin fegte.
Mindestens ein Mensch starb, als ein Baum auf ein Auto fiel. Die Berliner Feuerwehr war im Dauereinsatz. Es habe mehr als 500 Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Mindestens drei Menschen wurden lebensbedrohlich verletzt.
Bei der Toten handle es sich um eine Frau, die im Norden Berlins in ihrem Auto von einem Baum erschlagen wurde, wie die "B.Z." berichtete.
Bäume fielen auf Autos
Laut einer ersten Übersicht der Berliner Feuerwehr wurden mehrere weitere Menschen verletzt, als Bäume auf Autos fielen. Auf der Clayallee im Berliner Westen wurde eine Radfahrerin von einem Baum getroffen und lebensbedrohlich verletzt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.
In Spandau stürzte ein Baum auf ein Auto und verletzte eine Person ebenfalls lebensbedrohlich.
In Tegel wurde ein Mensch in einem Wald durch abstürzende Äste ebenfalls lebensbedrohlich verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.
Radfahrer und Fußgänger versuchten, sich während des Sturms in Sicherheit zu bringen. Einige Menschen stürzten, andere suchten Schutz unter Eingängen, als Äste über Straßen und Wege flogen.
Die heftigen Sturmböen haben am Montag auch den Zugverkehr in der deutschen Hauptstadt und die wichtige Bahnstrecke nach Hamburg über Stunden lahmgelegt. Der Zugverkehr wurde im gesamten S-Bahn-Netz eingestellt, wie die Berliner S-Bahn mitteilte.
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Orkanartige Sturmböen
Die Berliner Straßen waren voller Laub und kleinerer Äste. Die Stadt sei vom Unwetter flächendeckend betroffen, wie ein Sprecher der Berliner Feuerwehr schilderte. Auch in Potsdam fielen Bäume um: Einige Straßen und Wege waren nicht mehr passierbar.
Beim Tag der Industrie auf dem Euref-Campus in Schöneberg wurden die Teilnehmer am Abend per Durchsage dazu aufgefordert, zur Sicherheit im Gebäude zu bleiben. Am Hauptstadtflughafen BER gab es laut einer Übersicht des Airports Verspätungen.
Der Deutsche Wetterdienst erklärte, die höchste Windgeschwindigkeit sei heute an der Freien Universität Berlin mit 108 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Das entspreche Windstärke 11 und orkanartigen Böen, so ein Sprecher.
Auch in Berlin-Tempelhof seien Windgeschwindigkeiten über 100 Stundenkilometern gemessen worden.
Zusammenfassung
- Heftige Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 108 km/h haben Berlin am Montag lahmgelegt und mindestens eine Frau getötet, als ein Baum auf ihr Auto stürzte.
- Mindestens drei Menschen wurden lebensbedrohlich verletzt, über 500 Einsätze der Feuerwehr waren nötig, und zahlreiche Straßen und Bahnstrecken – darunter das gesamte S-Bahn-Netz und die Verbindung nach Hamburg – wurden gesperrt.
- Viele Reisende saßen stundenlang in Zügen fest, während Radfahrer und Fußgänger Schutz suchten und die Stadt flächendeckend vom Unwetter betroffen war.