APA/APA (AFP)/SAEED KHAN

Tausende Evakuierungen in Australien wegen Überschwemmungen

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In den Hochwassergebieten im Südosten Australiens ist noch keine Entspannung der Lage in Sicht. In vielen Regionen, so auch im Süden des schwer betroffenen Bundesstaates New South Wales, stiegen die Pegelstände am Dienstag weiter. Einsatzkräfte waren unter anderem mit Hubschraubern und Booten im Einsatz, um Bewohnern zu helfen, die durch die Wassermassen von der Außenwelt abgeschnitten waren.

Speziell im Gebiet des Colo River stieg das Wasser dramatisch. 500 Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, wie die Nachrichtenagentur AAP berichtete. Nach tagelangem Starkregen mussten seit dem Wochenende vor allem nördlich von Sydney 18.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Die Premierministerin von New South Wales, Gladys Berejiklian, kündigte eine mögliche Evakuierungsorder für weitere Gebiete an, in denen 15.000 Menschen leben.

Tagelanger Starkregen hatte zuvor zu einem katastrophalen Hochwasser und der Evakuierung ganzer Ortschaften geführt. Häuser, Straßen und Felder versanken in den Fluten. Viele Australier haben alles verloren. "Was können wir tun, wir müssen stark sein", sagte eine Frau aus der Nähe von Sydney, deren Haus mit braunem Wasser vollgelaufen ist. "Ich habe eine 17-jährige Tochter, und sie hat gesehen, wie ich gestern Abend zusammengebrochen bin... Wir müssen irgendwie weitermachen."

Auch viele Tiere wurden von den Fluten mitgerissen. Im Städtchen Windsor nahe Sydney retteten Helfer einen Emu, der dort als Haustier gehalten wird. Der Laufvogel "Gookie" sei völlig entkräftet aus dem Hawkesbury River gezogen worden, berichtete der Sender 9News.

Berejiklian sprach von einem "Wetterereignis, das alles übersteigt, was wir uns hätten vorstellen können". Es gilt bereits als das schlimmste Hochwasser in New South Wales seit Jahrzehnten. Erst im vergangenen Jahr hatten in der Region verheerende Brände gewütet. Klimaexperten warnten, dass sich schwere Naturkatastrophen in Zukunft immer häufiger wiederholen könnten.

Betroffen war nun auch der Süden von New South Wales an der Grenze zu Victoria. Auch aus dem tropischen Bundesstaat Queensland im Nordosten des Landes wurden am Dienstag Hochwasser und schwere Überschwemmungen gemeldet. Für viele Regionen war noch kein Ende der Niederschläge in Sicht.

Für manche Gebiete aber gab es zumindest vorübergehend ein Licht am Horizont: Das Unwettersystem mit heftigen Niederschlägen und starken Winden bewege sich schnell vorwärts, zitierte die Zeitung "Sydney Morning Herald" die Meteorologin Jane Golding. Dahinter klare es mancherorts auf. "Es scheint kaum zu glauben, aber es wird noch am Nachmittag im Westen von Sydney und an der Küste im Nordosten der Region blauen Himmel und Sonne geben." Allerdings bleibe die Situation unsicher und gefährlich.

ribbon Zusammenfassung
  • In den Hochwassergebieten im Südosten Australiens ist noch keine Entspannung der Lage in Sicht.
  • In vielen Regionen, so auch im Süden des schwer betroffenen Bundesstaates New South Wales, stiegen die Pegelstände am Dienstag weiter.
  • Speziell im Gebiet des Colo River stieg das Wasser dramatisch.
  • "Es scheint kaum zu glauben, aber es wird noch am Nachmittag im Westen von Sydney und an der Küste im Nordosten der Region blauen Himmel und Sonne geben."

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