APA/APA/dpa/Thomas Warnack

Südtirol rückt von "Hunde-Taxe" ab

Heute, 12:37 · Lesedauer 2 min

In Südtirol werden Urlauber für ihre Hunde jetzt doch keine "Kurtaxe" bezahlen müssen. Die Landesregierung zog eine geplante Neuregelung zurück, nach der vom nächsten Jahr an für jeden mitgebrachten Hund täglich 1,50 Euro fällig geworden wären. Italiens nördlichste Provinz zählt allgemein zu den beliebtesten Urlaubszielen.

Die "Kurtaxe" war Teil einer geplanten neuen Gesamtregelung. 2026 sollte in ganz Südtirol eine Hundesteuer eingeführt werden: Einheimische Hundehalter sollen dann für jeden Hund 100 Euro pro Jahr bezahlen, Besucher die Tagesgebühr. Der zuständige Landesrat (Minister) Luis Walcher begründete den Verzicht auf sein Vorhaben damit, dass es im Landesparlament offensichtlich keine Mehrheit dafür gebe.

Das mit Steuer und Taxe eingenommene Geld sollte eigentlich dazu verwendet werden, Straßen und Plätze von Hundekot freizuhalten. Bisher wird das in der mehrheitlich deutschsprachigen Provinz über die Müllgebühr bezahlt - also auch von den etwa eine halbe Million Südtirolern ohne Hund. Das sorgt immer wieder für Ärger.

Unklar ist, ob nun die Pläne für eine Art Gendatenbank für die mehr als 40.000 Hunde in der Region wieder aufgenommen werden. Dazu mussten einheimische Hundebesitzer von ihren Tieren bereits DNA-Proben abgeben.

Anhand der Exkremente könnte bei Häufchen auf Straßen oder Wanderwegen ermittelt werden, welcher Hund sie hinterlassen hat. Bisher haben aber nur 13.000 Hundehalter Genproben registrieren lassen.

Zusammenfassung
  • Die Südtiroler Landesregierung hat die geplante Hunde-Kurtaxe für Urlauber, die ab 2026 täglich 1,50 Euro betragen sollte, zurückgezogen, da es im Landesparlament keine Mehrheit dafür gab.
  • Einheimische hätten zudem ab 2026 eine jährliche Hundesteuer von 100 Euro zahlen sollen, während derzeit die Reinigung von Hundekot über die allgemeine Müllgebühr von etwa 500.000 Südtirolern finanziert wird.
  • Unklar bleibt, ob die Pläne für eine Gendatenbank für die über 40.000 Hunde in der Region, für die bisher 13.000 DNA-Proben registriert wurden, weiterverfolgt werden.