Sturmtief "Diethelm" fegt über Österreich hinweg

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Windgeschwindigkeiten von 121 Kilometer pro Stunde wurden im oberösterreichischen Wolfsegg gemessen. Wegen des Sturmtiefs "Diethelm" gab es Hunderte Feuerwehreinsätze - ein Zug musste evakuiert werden, in Salzburg wurde eine Autofahrerin von einem Baum getroffen.

In Berndorf in Salzburg war eine 23-Jährige mit dem Auto unterwegs, als ein Baum auf die Straße stürzte und sie während der Fahrt traf. Ihr Auto wurde unter dem Baum eingeklemmt.

Sie konnte sich nicht mehr aus dem Fahrzeug befreien - die Feuerwehr hob den Baumstamm an und befreite sie mit einer Bergeschere. Die Frau wurde laut Angaben der Polizei verletzt - sie konnte aber selbstständig aussteigen.

Zug in Oberösterreich evakuiert

Im oberösterreichischen St. Pankraz (Bezirk Kirchdorf) wurden die Einsatzkräfte Freitagabend für die Evakuierung eines Zuges gerufen. Der Wind hatte die Oberleitung beschädigt.

Für die 35 Passagiere wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand.

Weiter sprach die Feuerwehr in Niederösterreich von rund 60 Einsätzen - meist wegen umgerissenen Bäumen. 

Dach der Linzer Kammerspiele zerstört

In der Landeshauptstadt wurde das Dach der Kammerspiele großteils zerstört. Wie das Landestheater in einer Presseaussendung am Samstag bekannt gab, wurde "das Blechdach des Bühnenturms quasi wie Stanniolpapier zerknüllt", so Thomas Königstorfer, kaufmännischer Direktor des Landestheaters.

Trümmer des Daches stürzten aber nicht in die Tiefe, auch bei diesem Vorfall wurde daher niemand verletzt. Für Samstag waren ohnehin keine Vorstellungen geplant gewesen. Ob der Sturmschaden den Vorstellungsbetrieb der kommenden Tage beeinträchtigt, werde noch untersucht, hieß es in der Aussendung.

Sturm mit 121 Stundenkilometern

Am kräftigsten stürmte es in Wolfsegg am Hausruck in Oberösterreich, wo laut ORF-Meteorologen Manuel Oberhuber 121 Stundenkilometer gemessen wurden.

Mehr als 100 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich

Sturmtief "Diethelm" hat in der Nacht auf Samstag die Feuerwehren in ganz Niederösterreich auf Trab gehalten. Bis zum frühen Vormittag habe es rund 100 Alarmierungen wegen Sturmschäden gegeben, sagte Feuerwehr-Sprecher Franz Resperger auf APA-Anfrage.

Zum überwiegenden Teil habe es sich dabei jedoch nur um kleinere Routine-Einsätze wie umgestürzte Bäume und Plakatwände oder abgetragene Dachziegel gehandelt.

Laut Resperger erwarte man bei der Feuerwehr bis zum frühen Nachmittag noch mehrere weitere sturmbedingte Einsätze, danach sollte der Wind laut Wetterprognose abflauen.

Mehr als 25 Einsätze in Wien

Die Berufsfeuerwehr Wien sprach von über 25 Einsätze. "Dabei hat es sich um umgestürzte Bäume, Gerüstteile sowie lose Dachziegel und Fenster gehandelt", sagte Sprecher Lukas Schauer.

"Wir beobachten die Lage natürlich laufend. Im Anlassfall gibt es Konzepte, um die Mannschaft aufzustocken", hieß es.

Parks in Wien bleiben geschlossen

Der Schlosspark und der Zoo Schönbrunn in Wien haben am Samstag wegen der angekündigten Sturmwarnung geschlossen, wie der Zoo auf seiner Facebook-Seite mitteilte. Die Geosphere Austria berichtete über Windspitzen von rund 111 Stundenkilometern auf der Jubiläumswarte (Stand 9.00 Uhr). 

Im Laufe des Tages erwartete der Wetterdienst ein Abklingen des Sturms. "Im Osten ist damit allerdings erst gegen Abend zu rechnen", sagte Meteorologe Thomas Wostal der APA. Stellenweise könne es im Tagesverlauf auch zu Böen von über 100 Stundenkilometern kommen.

ribbon Zusammenfassung
  • 111 Kilometer pro Stunde wurden in der Nacht auf Samstag auf der Jubiläumswarte in Wien gemessen, 121 Kilometer pro Stunde waren es im oberösterreichischen Wolfsegg.
  • Wegen des Sturmtiefs "Diethelm" gab es mehr als 125 Feuerwehreinsätze - in Wien blieben Parks geschlossen.

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