"AT-Alert"
Unwetter: Sturmböen in Graz, weiße Straßen im Bezirk Weiz
Für halb Österreich besteht seit Donnerstagnachmittag eine orange Unwetterwarnung. Besonders heftig soll es in der Steiermark und im Burgenland werden.
Die Landeswarnzentrale hat daher bereits am Nachmittag mithilfe von "AT-Alert" eine Katastrophenwarnung an die Bevölkerung verschickt.
Graz und Almland betroffen
Bis zum frühen Abend traf es dann tatsächlich vor allem den Zentralraum Graz: Starker Niederschlag, Sturmböen und einzelne Hagelkörner prägten am frühen Abend das Stadtbild an der Mur.
Wasser drang in die Garage des Cityparks ein, so die "Kleine Zeitung". Außerdem blockierte bei der Haltestelle Kroisbach der Straßenbahnlinie 1 ein umgeknickter Baum die Gleise.
Zwischen Laßnitzhöhe Bahnhof und Laßnitzthal Bahnhof fahren derzeit wegen eines Hindernisses auf den Gleisen keine Züge der ÖBB. Es gibt einen Schienenersatzverkehr zwischen Graz Ostbahnhof Messe und Gleisdorf Bahnhof.
Im Almland mussten die Feuerwehren schon am Nachmittag zu Pumparbeiten oder wegen ausgerissener Bäume ausrücken. Betroffen war vor allem der Bezirk Weiz.
Laut "Kleiner Zeitung" soll es in Passail und Köflach rund eineinhalb Stunden keinen Strom gegeben haben. Rund 1.100 Haushalte waren betroffen. In Fladnitz an der Teichalm sorgte der Hagel kurzzeitig für weiße Straßen.
Viele Einsätze in Tirol
Auch die Tiroler Feuerwehren meldeten bis zum frühen Abend rund 150 Einsätze wegen Wasserschäden, Hagel und umgestürzten Bäumen. Straßen wurden teils zu Bächen.
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Die Unwetterzentrale meldete zwei "giftige Hagelzellen" - eine in der Steiermark und eine in Niederösterreich im Waldviertel.
Warnung an alle Handys in der Umgebung
"ACHTUNG! Ein EXTREMWETTEREREIGNIS" wurde eine Warnung für den Bereich der gesamten Steiermark und im Burgenland für den Zeitraum von 14.00 bzw. 15:00 Uhr bis 24.00 Uhr schon am Nachmittag auf die Handys versendet. Demnach besteht die Gefahr von Sturmböen, lokalen Überschwemmungen, umstürzenden Bäumen, Hagel und Blitzschlag.
Insbesondere in der Nordoststeiermark inklusive des Grazer Beckens können Sturmböen mit Spitzen bis zu 100 km/h auftreten.
"AT-Alert" ergänzt das flächendeckende Sirenenwarnsystem in Österreich. Über dieses System können Behörden Warnmeldungen – regional oder landesweit – direkt über Mobilfunkbetreiber an die Bevölkerung übermitteln.
Technische Grundlage ist die Mobilfunktechnologie "Cell Broadcast", ein eigenständiges System zur Übertragung von Kurznachrichten.
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Die Warnungen werden als Textnachricht an alle Mobiltelefone gesendet, die sich im betroffenen Gebiet befinden. Mögliche Inhalte betreffen akute Gefahren wie Extremwetter, Naturkatastrophen, Überschwemmungen oder Waldbrände.
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Video: Wetterextreme in Österreich
Zusammenfassung
- In der Steiermark und im Burgenland wurde am Donnerstagnachmittag wegen starker Unwetter eine Katastrophenwarnung per AT-Alert an alle Handys verschickt.
- Sturmböen mit bis zu 100 km/h, starker Niederschlag und Hagel führten in Graz und Umgebung zu Überschwemmungen, Stromausfällen und blockierten Straßenbahnen.
- Allein in Tirol gab es am Nachmittag 97 Feuerwehreinsätze wegen Wasserschäden und umgestürzter Bäume, während zwei "giftige Hagelzellen" in Steiermark und Niederösterreich gemeldet wurden.