Staatsanwaltschaft Wels will Fall Kellermayr abgeben
Lisa-Maria Kellermayr hatte über Monate Drohungen per E-Mail und über Soziale Medien - mutmaßlich aus der Impfgegnerszene - erhalten. Sie hatte immer wieder beklagt, dass sie sich von den Behörden zu wenig geschützt fühle. Im Sommer 2022 schloss sie ihre Ordination aus Sicherheitsgründen. Einige Wochen später nahm sie sich das Leben.
Zuletzt waren bei der Staatsanwaltschaft Wels und der Generalstaatsanwaltschaft München noch Ermittlungsverfahren hinsichtlich der Drohungen anhängig.
Die Staatsanwaltschaft Wels will das dort anhängige Verfahren aber abtreten, wie der "Kurier" berichtete. Hintergrund ist offenbar, dass es mehrere Betroffene gebe, die von dem selben Täter bedroht worden sein könnten, unter ihnen ein Wiener Paar - PULS 24 berichtete.
Hassmails sollen an einen Würzburger Anwalt, einen norddeutschen Mediziner und das Wiener Paar Veronika und Sebastian Bohrn Mena gegangen sein. Ein Linguist habe bestätigt, dass die Mails an all diese Personen vom selben Verfasser stammen, berichtete der "Standard" im September. Sebastian Bohrn Mena schilderte auch, in der Akutphase Polizeischutz bekommen zu haben.
Wien prüft Zuständigkeit
Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, bestätigte auf "Kurier"-Anfrage, dass das Verfahren abgetreten worden sei. "Wir prüfen allerdings, ob wir auch eine Zuständigkeit sehen." Von der Staatsanwaltschaft Wels lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Zusammenfassung
- Der Fall der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die nach Droh- und Hassmails Ende Juli 2022 Suizid begangen hat, dürfte von der Staatsanwaltschaft Wels zur Staatsanwaltschaft Wien wechseln.
- Hintergrund ist offenbar, dass es mehrere Betroffene gebe, die von dem selben Täter bedroht worden sein könnten, unter ihnen ein Wiener Paar.
- Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, bestätigte auf "Kurier"-Anfrage, dass das Verfahren abgetreten worden sei. "Wir prüfen allerdings, ob wir auch eine Zuständigkeit sehen."