Sport verringert Sterberisiko auch bei spätem Einstieg
Konkret betrachteten die Forschenden, wie sich das Risiko, an verschiedensten Ursachen zu sterben, durch Bewegung verringerte. Das Team wertete für die Meta-Analyse letztlich 85 Studien aus, in denen körperliche Aktivität zu zwei oder mehr Zeitpunkten untersucht wurde. Das Ausmaß, in dem sich die Menschen in den jeweiligen Studien bewegten, teilten die Forscher in Kategorien wie "durchgehend aktiv" oder auch "durchgehend inaktiv" ein.
Die Autoren um Ruyi Yu und Gregore Mielke von der School of Public Health an der University of Queensland im australischen Brisbane kommen zu dem Ergebnis, dass die Umstellung auf einen aktiveren Lebensstil zu jedem Zeitpunkt im Erwachsenenleben die Lebensspanne verlängern kann und es nie zu spät ist, damit zu beginnen.
Den Forschenden zufolge verringerte sich das Risiko bei Menschen, die von einem inaktiven Lebensstil auf regelmäßige Aktivität wechselten, um rund 22 Prozent gegenüber denjenigen, die inaktiv blieben.
Derzeit wird Erwachsenen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgende körperliche Aktivitäten pro Woche empfohlen:
150 bis 300 Minuten mittlere Intensität
75 bis 150 Minuten hohe Intensität
eine Kombination aus beidem
Besonders hohe Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die positiven Auswirkungen durch körperliche Aktivität auf das Sterberisiko waren demnach bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen – der häufigsten Todesursache – deutlich höher als bei Krebs.
Die Forschenden gaben hinsichtlich ihrer Ergebnisse zu bedenken, dass die meisten genutzten Studien auf subjektiven Einschätzungen der körperlichen Aktivität beruhen, die möglicherweise nicht immer zutreffend waren. Dennoch seien die Ergebnisse von großer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit.
(S E R V I C E - Studie unter: https://dpaq.de/UoIRX0i)
Zusammenfassung
- Regelmäßige Bewegung kann das Sterberisiko im Erwachsenenalter laut einer Meta-Analyse von 85 Studien um 30 bis 40 Prozent senken.
- Auch Menschen, die weniger als die von der WHO empfohlenen 150 bis 300 Minuten pro Woche aktiv sind, haben ein um 20 bis 25 Prozent geringeres Risiko zu sterben, wenn sie ihre Aktivität steigern.
- Der größte präventive Effekt wurde bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen beobachtet, und schon der Wechsel von einem inaktiven zu einem aktiven Lebensstil senkt das Sterberisiko um rund 22 Prozent.