APA/APA (dpa)/Patrick Pleul

SPÖ kritisiert Intransparenz bei Pestizid-Einsatz

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Die SPÖ will mehr Transparenz beim Einsatz von Pestiziden in Österreich. Der Grund ist der starke Anstieg beim Verkauf von 2011 bis 2018 um mehr als die Hälfte (53 Prozent). Die SPÖ will nun in einer Parlamentarischen Anfrage an Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) wissen, wie hoch der Anteil der verwendeten Pestizidmengen jährlich ist.

Die SPÖ will mehr Transparenz beim Einsatz von Pestiziden in Österreich. Der Grund ist der starke Anstieg beim Verkauf von 2011 bis 2018 um mehr als die Hälfte (53 Prozent). Die SPÖ will nun in einer Parlamentarischen Anfrage an Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) wissen, wie hoch der Anteil der verwendeten Pestizidmengen jährlich ist.

Dabei geht es sowohl um den Einsatz in der konventionellen als auch in der Bio-Landwirtschaft. Denn der Anstieg ist zu einem gewissen Ausmaß dem steigenden Bioanteil in der österreichischen Landwirtschaft geschuldet, wie erst kürzlich der "Grüne Bericht" des Umweltministeriums aufzeigte.

"Pestizide töten Pflanzen und Tiere, bedrohen die Artenvielfalt und gefährden unsere Gesundheit. Darum ist es nur recht und billig, bei Pestiziden Transparenz in Sachen Verkauf und Verwendung zu erhalten", sagte SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried. Nach Eurostat-Zahlen hat Österreich nach Zypern EU-weit den höchsten Anstieg zu verzeichnen. Wurden 2011 noch rund 3,45 Millionen Kilogramm verkauft, belief sich die Verkaufsmenge 2018 in Österreich auf rund 5,3 Millionen Kilogramm.

Laut SPÖ verweigert das Landwirtschaftsministerium, das sich auf das Amtsgeheimnis und Datenschutz der Hersteller beruft, die Nennung der Mengen, die in Österreich pro Jahr verkauft werden. "Schluss mit der Geheimniskrämerei und dem Gemauschel. Wir fordern auf, kein Geheimnis mehr rund um die Menge der in Österreich in Verkehr gebrachten Gifte zu machen", so Leichtfried und SPÖ-Agrarsprecherin Cornelia Ecker, die die Anfrage einbringen wird.

Der Bauernbund will die Kritik der SPÖ nicht unkommentiert lassen. "Die SPÖ betreibt eine unseriöse mediale Panikmache, die zu einer unnötigen Verunsicherung bei den Konsumentinnen und Konsumenten führt", sagte Bauernbund-Präsident Georg Strasser am Sonntag. Das Landwirtschaftsministerium verweist auf den Datenschutz.

Bauernbund-Vertreter Strasser versicherte in einer Stellungnahme gegenüber der APA, dass niemand verantwortungsvoller mit Pflanzenschutzmitteln umgehe als Bäuerinnen und Bauern: "Es ist ihr Grund und Boden, den sie bewirtschaften und den sie schützen. Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Einsatz von chemisch-synthetischen Mitteln in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken ist."

Das Landwirtschaftsministerium reagierte ebenfalls mit Zahlen. In einer der APA übermittelten Stellungnahme wurde darauf hingewiesen, dass in den vergangenen zehn Jahren der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln stark reduziert worden sei. Zwischen 2008 und 2018 wurde das diesbezügliche Minus mit circa 14 Prozent beziffert.

ribbon Zusammenfassung
  • Die SPÖ will mehr Transparenz beim Einsatz von Pestiziden in Österreich.
  • Der Grund ist der starke Anstieg beim Verkauf von 2011 bis 2018 um mehr als die Hälfte.
  • Nach Eurostat-Zahlen hat Österreich nach Zypern EU-weit den höchsten Anstieg zu verzeichnen.
  • Wurden 2011 noch rund 3,45 Millionen Kilogramm verkauft, belief sich die Verkaufsmenge 2018 in Österreich auf rund 5,3 Millionen Kilogramm.
  • Das Landwirtschaftsministerium verweist auf den Datenschutz.