APA/APA (dpa)/Fabian Sommer

Spital nahe Paris muss nach Cyberattacke Intensivpatienten abweisen

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Ein Krankenhaus nahe Paris ist Opfer eines Cyberangriffs geworden und muss daher Notfallpatienten abweisen.

Die Attacke verhindere vorläufig unter anderem den Zugang zur Software des Krankenhauses und zum Informationssystem für die Patientenaufnahme, teilte das Krankenhaus am Montag mit. Nach Angaben der Klinik in der rund 30 Kilometer südöstlich von der französischen Hauptstadt gelegenen Stadt Corbeil-Essonnes verlangen die Angreifer zehn Millionen Dollar Lösegeld verlangt.

Zunächst blieb unklar, ob hinter dem Angriff auf das Krankenhaus in der Nacht auf Sonntag ein Einzeltäter oder mehrere Menschen steckten. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.

Lösegeldforderung von 10 Millionen Dollar

Nach Angaben von Krankenhausdirektor Gilles Calmes waren die IT-Experten der Klinik angesichts der technischen Probleme zunächst von einer Panne ausgegangen. "Aber als eine Lösegeldforderung von zehn Millionen Dollar kam, haben sie begriffen." Nach Angaben aus Polizeikreisen war die Lösegeldforderung in englischer Sprache formuliert. Öffentliche Krankenhäuser in Frankreich dürfen allerdings kein Lösegeld zahlen.

Seit Sonntag an Lösung gearbeitet

Die Klinik in Corbeil-Essonnes hat eine Kapazität von etwa 1.000 Betten und gewährleistet die Gesundheitsversorgung von fast 600.000 Menschen.

Seit Sonntag habe die Klinik alles getan, um die Betreuung besonders dringlicher Fälle zu gewährleisten, sagte Krankenhausdirektor Calmes. Neuaufnahmen seien jedoch kompliziert, Notfallpatienten würden "direkt" an andere Einrichtungen in der Region weitergeleitet. Absagen von Operationen seien zu befürchten.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Attacke verhindere vorläufig unter anderem den Zugang zur Software des Krankenhauses und zum Informationssystem für die Patientenaufnahme, teilte das Krankenhaus am Montag mit.

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