APA/APA/dpa/Patrick Pleul

Sorge wegen Wasserknappheit in England

12. Aug. 2025 · Lesedauer 2 min

Nach dem trockensten ersten Halbjahr seit 1976 hat Großbritannien die derzeit herrschende Wasserknappheit in England als "von nationaler Bedeutung" eingestuft. Die britische Umweltbehörde (EA) erklärte am Dienstag, fünf von 14 ihrer Einsatzregionen in England litten unter Dürre und sechs weitere seien von anhaltender Trockenheit betroffen. Die Wasservorräte seien erschöpft und die Lage würde die Ernte beeinträchtigen, hieß es.

Die für Dürre zuständige nationale Behörde, welcher Vertreter der Regierung, der Landwirtschaft und der Wasserversorgungsunternehmen angehören, ist zusammengekommen, um über die Lage zu beraten. "Wir rufen alle dazu auf, ihren Beitrag zu leisten und dazu beizutragen, den Druck auf unsere Wasserumwelt zu reduzieren", sagte Helen Wakeham, die bei der EA für den Bereich Wasser zuständig ist.

Die Vizepräsidentin der Nationalen Landwirtschaftsvereinigung, Rachel Hallos, erklärte, es gebe "wachsende Besorgnis angesichts der kommenden Monate", weil die Landwirte mit "extrem trockenen Bedingungen" zu kämpfen hätten. Einige landwirtschaftliche Betriebe hätten bereits erhebliche Ernteeinbuße gemeldet, welche für die Betriebe finanziell verheerend seien und Auswirkungen auf die gesamte Ernte in Großbritannien haben könnten.

Die Pegelstände der Wasserreservoirs in ganz England erreichten in den vergangenen Tagen nur 67,7 Prozent ihrer Kapazitäten. Der Durchschnittswert in der ersten Augustwoche liegt bei einer Füllmenge von 80,5 Prozent. Nach Angaben der EA haben zudem 49 Prozent der Flüsse einen niedrigeren Wasserstand als normalerweise. In Yorkshire im Norden Englands wurde bereits die Bewässerung von Gärten verboten.

"Wir werden im nächsten Jahrzehnt mit einer zunehmenden Wasserknappheit konfrontiert sein", sagte Wasserministerin Emma Hardy. Die Regierung plane den Bau neuer Stauseen, um die Versorgung sicherzustellen, fügte sie hinzu.

Wissenschaftler warnen, dass durch den menschgemachten Klimawandel die Häufigkeit und die Intensität von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen weiter zunehmen wird.

Zusammenfassung
  • Nach dem trockensten ersten Halbjahr seit 1976 stuft die britische Umweltbehörde die Wasserknappheit in England als 'von nationaler Bedeutung' ein, wobei fünf von 14 Regionen von Dürre und sechs weitere von anhaltender Trockenheit betroffen sind.
  • Die Wasserreservoirs in ganz England sind nur zu 67,7 Prozent gefüllt, deutlich weniger als der Durchschnittswert von 80,5 Prozent in der ersten Augustwoche, und 49 Prozent der Flüsse führen weniger Wasser als üblich.
  • Landwirte melden bereits erhebliche Ernteeinbußen, die für die Betriebe finanziell verheerend sind, und die Regierung plant den Bau neuer Stauseen, um die Versorgung langfristig sicherzustellen.