"So denkt Österreich"-Umfrage: Über 80 Prozent für staatliche Preisdeckel

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PULS 24 und Café Puls haben gemeinsam mit dem Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) die Österreicher:innen über die Teuerung und die damit verbundenen persönlichen Einschränkungen befragt.

Dabei zeigt sich, dass sich die Mehrheit der Menschen bereits einschränkt, um Geld zu sparen. Und fast die Hälfte aller Befragten würde die Sanktionen gegen Russland abschaffen.

Die Antworten der 6.841 Teilnehmer:innen der großen PULS 24 und Café Puls Umfrage "So denkt Österreich" zeigen, dass sich die Österreicherinnen und Österreicher aufgrund der aktuellen hohen Energiepreise in anderen Bereichen bereits stark zurücknehmen, um Geld zu sparen. 

Soll es einen Preisdeckel geben?

Der in der heimischen Politik viel diskutierte Preisdeckel für Treibstoff, Strom und Gas wird von einer überwältigenden Mehrheit der Befragten befürwortet. Im Bereich Strom- und Gas stimmten 84 Prozent für einen staatlichen Preisdeckel - nur 10 Prozent sind gegen diese Idee. In Sachen Treibstoff wären 83 Prozent der Menschen für eine Preisdeckelung, 13 Prozent dagegen. 

Wo schränken sich die Menschen ein? 

So geben 58 Prozent der befragten 6.841 Personen an, dass sie sich bei Restaurantbesuchen einschränken würden bzw. müssen. 40 Prozent sehen hierfür weniger Bedarf. Zwei Prozent wollten keine Angaben machen bzw. wissen es nicht. 

Auch bei Einkäufen muss sich eine Mehrzahl der Befragten einschränken: 56 Prozent gaben hier an die Auswahlmöglichkeiten "sehr stark" oder "ziemlich stark" an. 43 Prozent haben "eher schwach" beziehungsweise "überhaupt nicht" angegeben. Ein Prozent hat keine Angaben gemacht bzw. wissen es nicht. 

Großes Sparpotential wurde unter den Befragten beim Thema Urlaub gesehen. Ganze 63 Prozent (also etwas mehr als zwei Drittel) müssen aufgrund der steigenden Energiekosten hier Einschränkungen in kauf nehmen. Eine deutliche Minderheit von 34 Prozent muss das nicht. 3 Prozent haben keine Angaben gemacht oder wissen noch nicht, wie stark sie sich bei Urlauben einschränken müssen.

Freizeitaktivitäten scheinen den Österreicher:innen wichtig zu sein. Nur 36 Prozent geben an, dass sie sich "sehr stark" oder "ziemlich stark" im Bereich der Freizeitaktivitäten einschränken müssen. 52 sind gegenteiliger Meinung. Zwei Prozent haben keine Angaben gemacht. 

Fast zwei Drittel müssen sich bei Mobilität einschränken

Auch in Sachen Mobilität gibt eine Mehrheit der Befragten an, dass sie sich einschränken müssten. Fast zwei Drittel, nämlich 57 Prozent, der 6.841 Menschen sehen sich beim Autofahren, Zugfahren oder in der Benutzung der Öffis dazu gezwungen, sich einschränken. Für 42 Prozent gibt es hier wenige bis gar keine Probleme. Ein Prozent wollte hierzu keine Angaben machen oder wusste nicht, ob er oder sie sich einschränken muss. 

In weiteren Bereichen sehen 17 Prozent "sehr starke" Einschränkungen, 38 Prozent "ziemlich starke", 29 Prozent "eher schwache" Einschränkungen auf sie zukommen und acht Prozent überhaupt keine. Weitere acht Prozent wissen hier keine Antwort bzw. haben keine Angaben gemacht.

Blick in die Zukunft

Auf die Frage, ob die Befragten glauben, dass es im Herbst/Winter 2022 zu einer Versorgungsknappheit bei Diesel kommen könnte, sind sich 14 Prozent sicher, dass diese Aussage zutreffen wird. Für 44 Prozent stimmt diese Aussage "wahrscheinlich". 33 Prozent glauben nicht daran, dass es zu einer Dieselknappheit in den kälteren Jahreszeiten kommen könnte. Weitere zehn Prozent haben hierzu keine Angaben gemacht. 

Anders sieht die Situation bei einer möglichen Gas-Knappheit aus. 79 Prozent würden der Aussage "sicher" oder "wahrscheinlich" zustimmen, dass es im Herbst/Winter zu einer Versorgungsknappheit mit Gas kommen würde. Nur 17 Prozent zeigen sich hiervon nicht überzeugt. 

Sparmaßnahmen

In Zuge dessen zeigen sich auch 85 Prozent der Befragten bereit, in ihrem eigenen Haushalt Energie sowie Strom einzusparen - 13 Prozent wollen das hingegen nicht tun. Gespaltener zeigt man sich auf die Frage, ob man im Winter die Zimmertemperatur stärker absenken würde. 48 Prozent würden dies tun, 45 Prozent nicht. Sieben Prozent wissen es nicht oder haben keine Angaben gemacht. 

Ende von Sanktionen

Auch wenn die Sanktionen gegen Russland aufgrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine nur einen Teil zur aktuell hohen Inflation beitragen und es nicht sicher ist, dass Russland nicht dennoch Gas und Öl als Waffe gegen den Westen einsetzen würde, sprechen sich 48 Prozent der  6.841 befragten Menschen aufgrund eines möglichen Energie-Engpasses für die Aufhebung der Sanktionen gegen die Russische Föderation aus. 43 Prozent widersprechen dem. Neun Prozent wissen es nicht bzw. geben keine Antwort. 

Hintergrund zur Umfrage:

Stichprobengröße: n = 6.841 / Maximale Schwankungsbreite: +/- 1,2 Prozent / Untersuchungszeitraum: 18.07.2022 - 25.07.2022 / Ausführendes Institut: IFDD - Institut für Demoskopie & Datenanalyse / Nicht repräsentativ, ungewichtete Ergebnisse

So denkt Österreich

Das Institut für Demoskopie & Datenanalyse, Café Puls und PULS 24 werfen dabei einen sehr detaillierten Blick auf die aktuellen Top-Themen des Landes. Im Vordergrund stehen die Seherinnen und Seher.Einfach QR-Code am Bildschirm mit der Handykamera scannen oder auf die Website cafepuls.ifdd.at surfen und los geht es. Die Ergebnisse der Befragung der aktuellen Woche werden jeden Freitag ausgewertet und in der darauffolgenden Woche live im TV analysiert.

ribbon Zusammenfassung
  • PULS 24 und Café Puls haben gemeinsam mit dem Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) die Österreicher:innen über die Teuerung und die damit verbundenen persönlichen Einschränkungen befragt.
  • Dabei zeigt sich, dass sich die Mehrheit der Menschen bereits einschränkt, um Geld zu sparen.
  • Und fast die Hälfte aller Befragten würde die Sanktionen gegen Russland abschaffen.
  • Alle Details im Artikel.

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