Zeugen sagten aus
"Extrem gefährlich": Prozess um Morddrohung gegen Simone
Nur zwei Tage vor dem großen "Dancing Stars"-Finale drehte sich auch am Wiener Landesgericht alles um Simone Lugner, dabei war sie gar nicht anwesend. "Sie kommt heut' nicht, weil sie tanzen muss", merkte der Richter trocken an.
Denn eigentlich hätte Lugner selbst als Zeugin aussagen sollen. Es ging um einen Vorfall am 19. Dezember 2024. Die Witwe von Richard "Mörtel" Lugner war damals im Wiener Gasometer bei einem Radiointerview zu Gast. Ein Mann soll dort mehrmals gegen die Glasscheibe und Tür gehämmert und sie mit dem Tod bedroht haben.
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Am Mittwoch hätte er sich wegen gefährlicher Drohung verantworten müssen. Der Angeklagte erschien jedoch nicht, der Prozess wurde auf Juni vertagt. Doch zwei Zeugen gaben trotzdem Einblicke in den Vorfall kurz vor Weihnachten, der Prozess gestaltete sich aber etwas chaotisch.
"Ich bringe euch um"
Gleich von Beginn an war er von Verwechslungen geprägt: So wurde der erste Zeuge, Lugners Security, gleich einmal zum Angeklagten gemacht, bis der seinen Namen nannte und die Verwirrung beendete.
Kurz darauf klopfte es aber wieder an der Tür: "Wer sind Sie jetzt wieder?", wollte der Richter wissen. Der zweite Zeuge, der musste dann aber doch noch warten. Zuerst war Lugners Personenschützer dran.
Der Angeklagte soll im Gasometer "Ich bringe euch um" geschrien haben, so der Security, und dann konkret "Simone". Immer wieder habe er gegen Glaswand und Tür "gepumpert", "als würde er gleich die Scheibe einschlagen".
"Ich hab schon gesehen, dass er nicht normal im Kopf ist", räumte der Security ein. Das decke sich mit dem psychologischen Gutachten, der Angeklagte dürfte an einer möglichen Schizophrenie leiden, so der Gutachter.
Nach wenigen Minuten war die Befragung vorbei, was sich gut traf: Der Personenschützer musste nämlich gleich weiter in den zweiten Stock. Auch dort war er als Zeuge geladen.
Zeuge fordert Abschiebung - Richter empört
Manege frei für den überpünktlichen Zeugen: Bei ihm handelte es sich um den Radiomoderator, der Lugner im Dezember interviewt hatte. Er verlor sich immer wieder in Ausführungen zu seinem Radiosender, von dem er auch Geschäftsführer ist, bis der Richter ihn einfing.
Der Angeklagte habe "Morddrohungen" und sexistische Sprüche losgelassen, so der Zeuge. Dass er den Namen "Simone" spezifisch gerufen hätte, könne er sich nicht erinnern. Allerdings habe der Mann einen Sessel umgeworfen und sei "extrem gefährlich" gewesen. Er habe "rein" ins Studio gewollt, das sei "ganz klar" gewesen, erzählte der Radioinhaber.
"Was muss noch passieren, damit so ein Mensch abgeschoben wird?", fragte er sich. "Der ist ein österreichischer Staatsbürger!", warf der Richter ein. Später korrigierte er sich: Der Mann sei türkischer Staatsbürger, aber in Tirol geboren und habe bei seiner Aussage sogar Tirolerisch gesprochen.
Prozess vertagt
In Abwesenheit des Angeklagten wurden schließlich nur seine bisherigen Aussagen verlesen. Er hätte gegenüber der Polizei versichert, dass er niemanden bedroht habe: "Ich will doch niemanden töten". Lugner habe er im Gasometer zufällig gesehen, er habe dort überhaupt nur Halt gemacht, weil er eine Toilette aufsuchen wollte.
Am 4. Juni soll der Prozess fortgesetzt werden, damit sich der psychiatrische Sachverständige einen Eindruck von dem Mann machen kann. Bisher sei der Mann den dreimaligen Untersuchungsaufforderungen nämlich nicht nachgekommen.
Bis dahin ist auch "Dancing Stars" zu Ende, vielleicht tanzt dann auch Simone Lugner selbst zum Prozess an.
Video: Am Opernball mit Simone Lugner
Zusammenfassung
- Vergangenen Dezember drohte ein Mann Simone Lugner während eines Radiointerviews im Wiener Gasometer mit dem Tod.
- Am Mittwoch hätte der Angeklagte sich wegen gefährlicher Drohung vor dem Wiener Landesgericht verantworten müssen, er erschien aber nicht.
- Dafür schilderten Lugners Security und der Radio-Moderator den Vorfall - und waren sich dabei nicht immer ganz einig.