Silvester ist schadensträchtigste Nacht des Jahres
Laut einer am Montag veröffentlichten Analyse der Wiener Städtischen Versicherung entstehen zum Jahreswechsel in Österreich im Schnitt Schäden in der Höhe von rund 4,5 Millionen Euro.
Schäden durch Pyrotechnik, Böller und Raketen
Mit Abstand am höchsten fällt die Schadenssumme dabei in Wien aus, wo jährlich rund 1,6 Millionen Euro Kosten entstehen. Die Versicherung hob in der Aussendung vor allem Schäden durch Pyrotechnik wie Böller, Raketen und Co. hervor.
Zum Jahreswechsel 2024/2025 war es vor allem im Burgenland und in Tirol zu einem besonders starken Anstieg des Schadensvolumens gekommen. Im Burgenland erhöhte sich das Schadensausmaß um 82 Prozent, in Tirol um 75 Prozent. Die große Steigerung im Burgenland war vor allem auf einen großen Brandschaden zurückzuführen, in Tirol summierten sich viele kleinere Schäden.
Die Steiermark, Niederösterreich und Salzburg verzeichneten deutliche Rückgänge. Diese Entwicklung lässt darauf schließen, dass lokale Regelungen wie Knaller-Verbote Wirkung zeigen, analysierte die Wiener Städtische.
Aufgriffe vor Silvester
"Wer zu Silvester nicht auf Pyrotechnik verzichten will, sollte verantwortungsvoll handeln - Rücksicht auf Mitmenschen und Umwelt nehmen und sich selbst nicht gefährden", rät Wiener-Städtische-Vorstandsdirektorin Doris Wendler.
Dazu zählen das Beachten von Verbotszonen, das Einhalten von Alters- und Sicherheitsabständen, der Kauf ausschließlich geprüfter Feuerwerksartikel im Fachhandel, eine stabile Abschussvorrichtung sowie besondere Vorsicht in der Nähe von Kindern, Kleidung und brennbaren Materialien. Zudem sei eine private Haftpflichtversicherung, die in der Regel in der Haushaltsversicherung inkludiert ist, empfohlen sowie eine private Unfallversicherung.
Im Dezember wurden vom Zoll 39 Aufgriffe verzeichnet, bei denen 4.714 pyrotechnische Gegenstände wie zum Beispiel Raketen, Böller, Kracher, Feuerwerksbatterien, Fontänen oder Vulkane sichergestellt wurden, die illegal eingeführt, gelagert oder weitergegeben wurden. Den größten Anteil der sichergestellten Gegenstände machten pyrotechnische Erzeugnisse ohne jegliche Kennzeichnung aus, teilte das Finanzministerium ebenfalls am Montag in einer Aussendung mit.
Gerade bei nicht gekennzeichneter Pyrotechnik sei das Gefahrenpotenzial besonders hoch, da weder Sicherheitsstandards, Herkunft noch die zulässige Verwendung nachvollziehbar sind. Auch 320 Feuerwerkskörper der Kategorie F4, die eine große Gefahr darstellen und ausschließlich von Personen mit entsprechenden Fachkenntnissen verwendet werden dürfen, wurden sichergestellt.
Kauf im heimischen Fachhandel
Der Arbeitskreis Pyrotechnikfachhandel der Wirtschaftskammer (WKÖ) appellierte, Feuerwerkskörper ausschließlich im österreichischen Fachhandel zu kaufen. Nur hier würden Artikel verkauft, die den Sicherheitsnormen entsprechen, sowie die nötige Beratung angeboten.
Gemeinsam mit der Polizei habe die WKÖ dieses Jahr wieder verstärkt auf die Gefahren illegaler Feuerwerke hingewiesen. Ein großer Erfolg sei die Verschärfung des tschechischen Pyrotechnikgesetzes. Insbesondere wurde bei unseren Nachbarn der Verkauf der Kategorien F2 bis F4 auf Märkten, Ständen und mobilen Verkaufsstellen verboten.
Zusammenfassung
- In der Silvesternacht entstehen in Österreich jährlich Schäden in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro, wobei Wien mit 1,6 Millionen Euro besonders betroffen ist.
- Zum Jahreswechsel 2024/2025 stieg das Schadensvolumen im Burgenland um 82 Prozent und in Tirol um 75 Prozent, während andere Bundesländer Rückgänge verzeichneten.
- Im Dezember wurden vom Zoll 4.714 illegale pyrotechnische Gegenstände sichergestellt, darunter 320 besonders gefährliche Feuerwerkskörper der Kategorie F4.
