Sicherer als Tests: Spürhunde erschnüffeln Corona am Schweiß

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In Italien werden Spürhunde darauf trainiert, Corona am Geruch des Schweißes zu erkennen. In Wien riechen Bundesheer-Hunde die Krankheit am Atem und haben an den Wiener Sängerknaben "geübt".

In Rom werden Hunde trainiert, die mit dem Coronavirus infizierte Menschen ausmachen sollen. In der Poliklinik Campus Biomedico in Rom wird erstmals ein Forschungsprojekt über die Fähigkeit von Hunden gestartet, das Virus SARS-CoV-2 am Schweiß der Menschen zu erschnüffeln. Über 1.000 Menschen sollen sich am Test mit den Hunden beteiligen, die in den vergangenen zwei Monaten aufgrund ihrer Fähigkeiten ausgesucht worden sind.

Zweiter Bildungsweg für "Anti-Terrorismus-Hunde" 

Die bei den Tests eingesetzten Vierbeiner haben bereits Erfahrung als Spürhunde im Kampf gegen Terrorismus. Sie werden Patienten testen, die sich im Drive-In des Universitätscampus Corona-Tests unterziehen, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Dienstagsausgabe). Die Hunde werden Stichproben mit dem Schweiß der Patienten erschnüffeln.

Nach vorläufigen Tests von Veterinärmedizinern können Hunde das Virus mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit riechen. Sie könnten dabei beim Eingang von Kinos, Stadien und Flughäfen eingesetzt werden.

Hunde genauer als Tests

Einen ähnlichen Ansatz hat man auch in Wien. Dort wurde schon Mitte Dezember der Zwischenbericht präsentiert. Damals wurde angegeben, dass die Hunde so genau arbeiten, dass im Falle eines abweichenden Corona-Testes die Hunde richtig liegen, nicht der Test, bei dem eine gewisse Ungenauigkeit vorliegen kann.

Üben an Sängerknaben 

Das österreichische Projekt ging Mitte Jänner in die nächste Phase, es war eine Art Massentest im Kleinen: Die Wiener Sängerknaben und ihre Betreuer - insgesamt rund 130 Personen - sind von Experten des Bundesheeres und im Beisein von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) auf das Coronavirus getestet worden. 

Bereits Mitte Dezember hatte das Bundesheer mit "Fantasy Forever" seinen ersten Corona-Spürhund vorgestellt. Für weitere Testdurchgänge und praktische Ausbildung hatte sich der Knabenchor zur Verfügung gestellt.

Masken-Geruch vs. PCR-Tests

Die Buben bekamen Masken, in die sie rund zehn Minuten atmeten. Anschließend wurden sie in einem luftdichten Behälter verschlossen und an das Militärhundezentrum überreicht. Dann wurden die zehn- bis 14-jährigen Buben mit PCR-Tests auf eine Corona-Erkrankung überprüft.

Sobald die Resultate der PCR-Tests bekannt waren, sollten die Spürhunde "Fantasy Forever" und "Piet" die Masken beschnüffeln. So sollte die Trefferquote der Vierbeiner in Sachen Viruserkennung überprüft werden.

Um die Sicherheit der Hunde und den Hundeführer zu gewährleisten, sollen die Röhrchen und Masken laut dem Bundesheer vorab mit UV-Strahlung behandelt worden sein, um die noch vorhandenen Viren unschädlich zu machen. Der Endbericht der Forschung wird laut dem Bundesheer für April 2021 erwartet.

ribbon Zusammenfassung
  • In Italien werden Spürhunde darauf trainiert, Corona am Geruch des Schweißes zu erkennen.
  • Über 1.000 Menschen sollen sich am Test mit den Hunden beteiligen, die in den vergangenen zwei Monaten aufgrund ihrer Fähigkeiten ausgesucht worden sind.
  • In Wien riechen Bundesheer-Hunde die Krankheit am Atem und haben an den Wiener Sängerknaben "geübt".
  • Das österreichische Projekt ging Mitte Jänner in die nächste Phase, es war eine Art Massentest im Kleinen: Die Wiener Sängerknaben und ihre Betreuer - insgesamt rund 130 Personen - sind von Experten des Bundesheeres auf das Coronavirus getestet worden. 
  • Bereits Mitte Dezember hatte das Bundesheer mit "Fantasy Forever" seinen ersten Corona-Spürhund vorgestellt. Für weitere Testdurchgänge und praktische Ausbildung hatte sich der Knabenchor zur Verfügung gestellt.
  • Der Endbericht der Forschung wird laut dem Bundesheer für April 2021 erwartet.

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