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Afghanistan: Mehr als 800 Tote bei Erdbeben

01. Sept. 2025 · Lesedauer 2 min

Bei einem schweren Erdbeben in Afghanistan sind nach Angaben der Taliban-Regierung mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Beben der Stärke 6,0 in der Nacht in der Nähe der Stadt Dschalalabad im Osten des Landes.

Es ereignete sich demnach in nur acht Kilometern Tiefe. Der Erdstoß kurz vor Mitternacht war auch in Kabul und in der rund 370 Kilometer entfernten pakistanischen Hauptstadt Islamabad zu spüren, wie AFP-Journalisten berichteten.

Am schlimmsten betroffen sei die Provinz Kunar mit mindestens 800 Toten und 2.500 Verletzten, sagte Mudschahid bei einer Pressekonferenz in der afghanischen Hauptstadt. In der angrenzenden Provinz Nangarhar seien mindestens zwölf Menschen getötet und 255 weitere verletzt worden.

Fünf Nachbeben folgten

Auf das Beben folgten laut USGS mindestens fünf Nachbeben, darunter eins der Stärke 5,2. Afghanistan wird häufig von Erdbeben erschüttert, insbesondere in der Hindukusch-Region. In der Nähe des Gebirges treffen die Eurasische und die Indische Erdplatte aufeinander.

Dem Zentrum für Geoforschung (GFZ) zufolge zerstörte das Erdbeben zahlreiche Lehm- und Steinhäuser. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden.

Naturkatastrophen treffen Land regelmäßig schwer

Im vergangenen Jahr kamen bei einer Reihe von Erdbeben im Westen des Landes mehr als 1.000 Menschen ums Leben. Angesichts des jahrzehntelangen Konflikts und der oft schlechten Bausubstanz sind viele Häuser in Afghanistan nicht sonderlich stabil. Die aktuelle Katastrophe verdeutlicht erneut, wie schutzlos eines der ärmsten Länder der Welt Naturkatastrophen ausgesetzt ist.

Bei Überschwemmungen in der Provinz Nangarhar waren außerdem in der Nacht auf Samstag fünf Menschen ums Leben gekommen.

Zusammenfassung
  • Nach einem Erdbeben der Stärke 6,0 im Osten Afghanistans wurden mindestens 622 Menschen getötet und über 1.500 verletzt, wobei die Provinz Kunar mit 610 Toten und 1.300 Verletzten am stärksten betroffen ist.
  • Das Epizentrum lag laut USGS rund 42 Kilometer von Dschalalabad entfernt in nur acht Kilometern Tiefe, gefolgt von mindestens fünf Nachbeben, darunter eines der Stärke 5,2.
  • Zahlreiche Lehm- und Steinhäuser wurden zerstört, Rettungskräfte suchen nach Überlebenden, und die Katastrophe verdeutlicht erneut die besondere Schutzlosigkeit Afghanistans gegenüber Naturereignissen.