APA/EVA MANHART

Großschlepper

3.000 Menschen nach Europa geschmuggelt - 25 Jahre Haft

Heute, 12:33 · Lesedauer 2 min

In Großbritannien wurde ein dort ansässiger Menschenschmuggler zu 25 Jahren Haft verurteilt. Er soll an der Organisation illegaler Bootsüberfahrten beteiligt gewesen sein, bei denen über 3.000 Migrant:innen für insgesamt 12 Millionen Pfund nach Großbritannien geschleust wurden.

Ein 42-jähriger gebürtiger Ägypter aus dem Südwesten Londons war zwischen Oktober 2022 und Juni 2023 an der Überfahrt von knapp 3.800 Menschen auf Fischerbooten von Nordafrika nach Italien beteiligt, wie BBC berichtet.

Einige von ihnen sollen durch den Schmuggler nach Großbritannien gelangt sein, wie die britische Kriminalpolizei am Dienstag bekanntgab. Er sei die erste Person, die für die Organisation von Bootsüberfahrten über das Mittelmeer vom Vereinigten Königreich aus verurteilt wurde.

Menschen "rücksichtslos ausgebeutet"

Der 42-Jährige kam 2022 laut BBC auf einem kleinen Boot nach Großbritannien. Zuvor soll er in Italien fünf Jahre wegen versuchten Drogenschmuggels im Gefängnis gesessen haben. In Großbritannien stellte er später einen Asylantrag, über den die britische Regierung jedoch nie entschieden haben soll.

Bei der Urteilsverkündung am Dienstag sagte der Richter Medienberichten zufolge, dass der Mann verzweifelte Menschen "rücksichtslos ausgebeutet" habe. Seine "Hauptmotivation sei es gewesen, aus dem Menschenhandel Geld zu machen", zitiert BBC den Richter.

Riskierte Menschenleben

Im Rahmen der Ermittlungen sollen Behörden herausgefunden haben, dass der 42-Jährige an einer Reihe von Schmuggelaktionen beteiligt war, bei denen Tausende Männer, Frauen sowie Kinder transportiert wurden - oft in gefährlich überfüllten Fischerbooten.

Der 42-Jährige sei im Gerichtssaal dafür kritisiert worden, ein "kommerzielles Unternehmen" auf Kosten von Menschenleben geführt zu haben. Zudem habe er Beamt:innen bestochen und Gewaltandrohungen gegen Migrant:innen angeordnet.

Laut BBC sei es wahrscheinlich, dass der Mann abgeschoben wird, sobald er seine Strafe verbüßt hat.

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Zusammenfassung
  • In Großbritannien wurde ein ansässiger Menschenschmuggler zu 25 Jahren Haft verurteilt.
  • Er soll an der Organisation illegaler Bootsüberfahrten beteiligt gewesen sein, bei denen über 3.000 Migrant:innen für insgesamt 12 Millionen Pfund nach Großbritannien geschleust wurden.