Robben durch Klimawandel stärker gefährdet
Die Mützenrobbe (Cystophora cristata), bisher als "gefährdet" aufgeführt, gilt nun als "stark gefährdet". Das ist Stufe 5 auf der achtstufigen Skala. Die Bartrobbe (Erignathus barbatus) und die Sattelrobbe (Pagophilus groenlandicus) stehen nun auf Stufe 3 ("potenziell gefährdet"). Insgesamt listet das wissenschaftliche Meereis-Portal sechs Robben-Arten in der Arktis.
"Die Robben in der Arktis sind auf das Meereis angewiesen, um ihre Jungen zu gebären und aufzuziehen, beim Fellwechsel, um auszuruhen und um Zugang zu ihren Nahrungsgebieten zu erhalten", teilte die IUCN bei ihrem Jahreskongress in Abu Dhabi mit. Dort veröffentlichte sie die Aktualisierung der Roten Liste.
"Das dünner werdende und schwindende Meereis wirkt sich auch auf die Ernährungsgewohnheiten der Robben in der Arktis aus und macht die Arktis für Menschen leichter zugänglich, was das Gesamtrisiko für diese Tierarten weiter erhöht", hieß es auch. Die Arktis erwärmt sich im Zuge des Klimawandels fast viermal so schnell wie alle Regionen im globalen Durchschnitt. Wenn Robben verschwinden, hat das weitreichende Folgen. Sie werden vor allem von Eisbären gefressen, aber auch etwa von Walrossen. "Die Gesundheit der gesamten Meeresumwelt hängt von ihrem Überleben ab", teilte die IUCN mit.
Wie die IUCN Arten beurteilt
Die IUCN klassifiziert Tier- und Pflanzenarten in acht Kategorien. In der untersten Kategorie liegen nicht genügend Daten für eine Beurteilung vor, in der obersten sind Arten, die vollständig ausgestorben sind, nicht nur in der Wildnis. Die anderen Kategorien reichen von "nicht gefährdet" bis "ausgestorben". Aktuell sind 172.620 Tier- und Pflanzenarten berücksichtigt. 48.646 davon gelten als bedroht (Stufe 4 bis 6 auf der Skala).
Zusammenfassung
- Hauptursache für den Rückgang der Robbenbestände ist der Verlust des Meereises durch den Klimawandel, wobei die Arktis sich fast viermal so schnell wie der globale Durchschnitt erwärmt.
- Insgesamt sind aktuell 172.620 Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste der IUCN erfasst, davon gelten 48.646 als bedroht (Stufe 4 bis 6).