Der Meister der Kugel: Arnaldo Pomodoro tot
Geboren im norditalienischen Morciano di Romagna, entwickelte Pomodoro eine künstlerische Sprache, die gleichermaßen archaisch und futuristisch, technisch präzise und tief existenziell wirkte. In Pomodoros Werk spiegelt sich sowohl seine Arbeit als Goldschmied als auch sein Interesse am technischen Zeitalter wider.
Neben Silber, Eisen, Holz, Beton und Gold arbeitete er vor allem mit Bronze. In den 1960er Jahren entwickelte er seine abstrakte Formensprache, die insbesondere Kugeln, Scheiben, aber auch Säulen, Kegel und Quader umfasst. Die Hülle der geometrischen Körper brach Pomodoro dabei auf, für den Betrachter wird ein Innenleben sichtbar.
Berühmt wurde er vor allem durch seine monumentalen "Sfere" - scheinbar perfekte, glänzende Bronzekugeln, deren Inneres aufgebrochen, zerschnitten und offenbart ist. Sie stehen symbolisch für eine Welt, die unter ihrer glatten Oberfläche Verletzlichkeit, Komplexität und innere Spannungen verbirgt. Seine Werke finden sich heute auf allen Kontinenten - von Rom über New York bis Seoul - und prägen den öffentlichen Raum wie kaum ein anderes Werk eines italienischen Künstlers der Nachkriegszeit.
Kulturminister konduliert
"Pomodoro war nicht nur Künstler, sondern auch Lehrer, Bühnenbildner und Denker. Mit seiner Stiftung schuf er in Mailand einen Ort, an dem sein Werk weiterlebt und neue künstlerische Entwicklungen gefördert werden. Sein Tod ist ein großer Verlust - doch sein Werk bleibt: als zeitlose Meditation über das Menschliche, die Zivilisation und die verborgenen Mechanismen der Welt", kommentierte der italienische Kulturminister Alessandro Giuli.
Zusammenfassung
- Der italienische Bildhauer Arnaldo Pomodoro ist am Sonntagabend in Mailand am Vorabend seines 99. Geburtstags gestorben.
- Pomodoro wurde am 23. Juni 1926 geboren und wurde weltweit mit seinen monumentalen Bronzekugeln ("Sfere") bekannt, die für ihre aufgebrochene Oberfläche und symbolische Tiefe geschätzt werden.
- Seine Werke prägen den öffentlichen Raum auf allen Kontinenten, und Kulturminister Giuli würdigte ihn als "eine der bedeutendsten, klarsten und visionärsten Stimmen" der Kunstwelt.