Psychotherapeutin Roßmanith zum Frauenmord: "Männer müssen umdenken"

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Psychotherapeutin Sigrun Roßmanith analysiert im PULS 24 Interview den Frauenmord in Wien-Brigittenau. Männer würden Frauen oft ermorden, wenn sie sie als ihren "Besitz" betrachten. Sie fordert ein Umdenken bei den Männern.

Wenn es zum Mord kommt, sei das nur die Spitze des Eisbergs. Die Täter, so Sigrun Roßmanith, würden ihre Partnerin als Teil von sich selbst erleben und sie als "Besitz" empfinden. "Wenn sich diese Partnerin dann trennt, kann es zu solchen Taten kommen." Das der mutmaßliche Täter beim Frauen-Mord in Wien-Brigittenau unter dem Einfluss von Alkohol und anderen Substanzen stand, hätte die Impulsivität sicher gefördert, die dann zum Mord führte. 

Die Psychotherapeutin kann sich nicht vorstellen, dass der Mann die Tatwaffe legal besessen habe. Die Polizei gab dazu noch keine Auskunft, aber da der Mann vorbestraft ist, nimmt sie an, dass ein Waffenverbot ausgesprochen wurde. Es sei aber nicht schwer, illegal an eine Waffe zu kommen. Das schaffe "fast jeder". 

Frau als Besitz "längst überholt"

Damit es in Zukunft zu weniger Femiziden komme, müsse die aggressive Spannung in der Gesellschaft abnehmen. "Männer müssten umdenken", fordert Rossmanith. Es müsse ein neues Selbstwertbewusstsein etabliert werden. Der Besitz des Partners als Konzept sei längst überholt, man müsse das Gegenüber respektvoll wahrnehmen. Das sei für viele Männer ein Problem.

ribbon Zusammenfassung
  • Psychotherapeutin Sigrun Roßmanith analysiert im PULS 24 Interview den Frauenmord in Wien-Brigittenau.
  • Männer würden Frauen oft ermorden, wenn sie sie als ihren "Besitz" betrachten. Sie fordert ein Umdenken bei den Männern.
  • Die Täter, so Sigrun Roßmanith, würden ihre Partnerin als Teil von sich selbst erleben und sie als "Besitz" empfinden.
  • "Wenn sich diese Partnerin dann trennt, kann es zu solchen Taten kommen."
  • Damit es in Zukunft zu weniger Femiziden komme, müsse die aggressive Spannung in der Gesellschaft abnehmen.
  • "Männer müssten umdenken", fordert Rossmanith. Es müsse ein neues Selbstwertbewusstsein etabliert werden.

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