Polizei erwischt falschen Gynäkologen in Italien

Die italienische Polizei ist gegen einen Mann vorgegangen, der sich als Frauenarzt ausgegeben hat, um Dutzende Frauen zu einer vaginalen Untersuchung per Weblink zu überreden. Nach Beschwerden zahlreicher Opfer hatten die Ermittler im süditalienischen Bari die Telefonate des 40-Jährigen abgehört. In der Folge durchsuchten sie am Freitag sein Haus und beschlagnahmten nach eigenen Angaben mehrere Smartphones und Speicherkarten des angeblichen Gynäkologen.

Wie die Polizei mitteilte, hatte der Beschuldigte zahlreiche Frauen angerufen, bei denen in verschiedenen Krankenhäusern des Landes Abstriche vorgenommen worden waren. Er gab sich demnach als Arzt aus und erzählte den Frauen, bei ihnen seien "verschiedene vaginale Infektionen" festgestellt worden. Er überredete sie dann, sich online untersuchen zu lassen. Gegen ihn werde weiter wegen Missbrauchs ermittelt, hieß es in der Mitteilung der Polizei.

Der angebliche Arzt hatte sich demnach an "mehr als 400 Frauen in ganz Italien" gewandt. Eine Betroffene schilderte der Zeitung "La Repubblica", der vermeintliche Frauenarzt habe ihr Geburtsdatum und ihren Geburtsort gekannt und sie nach gynäkologischen Untersuchungen in den vergangenen Monaten gefragt. "Er stellte zunehmend persönliche Fragen", führte die Frau aus, deren Namen mit "Lucia" angegeben wurde. Schließlich habe er sie aufgefordert, ihm in einer Videoschaltung ihren Intimbereich zu zeigen, "um die Diagnose zu bestätigen".

ribbon Zusammenfassung
  • Die italienische Polizei ist gegen einen Mann vorgegangen, der sich als Frauenarzt ausgegeben hat, um Dutzende Frauen zu einer vaginalen Untersuchung per Weblink zu überreden.
  • In der Folge durchsuchten sie am Freitag sein Haus und beschlagnahmten nach eigenen Angaben mehrere Smartphones und Speicherkarten des angeblichen Gynäkologen.
  • Der angebliche Arzt hatte sich demnach an "mehr als 400 Frauen in ganz Italien" gewandt.