APA/APA (AFP)/NOEL CELIS

Peking schottet sich nach Corona-Neuinfektionen zunehmend ab

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Aus Sorge vor einer neuen Corona-Welle schotten Pekings Behörden Chinas Hauptstadt zunehmend ab. Am Montag schlossen sie einen zweiten Großmarkt und stellten zehn weitere Wohngebiete in der Gegend unter Quarantäne, nachdem dort neue Fälle gemeldet wurden. Auch alle Veranstaltungsorte und Sportstätten wurden wieder geschlossen. Mehrere Städte warnten ihre Bewohner vor Reisen in die Hauptstadt.

Aus Sorge vor einer neuen Corona-Welle schotten Pekings Behörden Chinas Hauptstadt zunehmend ab. Am Montag schlossen sie einen zweiten Großmarkt und stellten zehn weitere Wohngebiete in der Gegend unter Quarantäne, nachdem dort neue Fälle gemeldet wurden. Auch alle Veranstaltungsorte und Sportstätten wurden wieder geschlossen. Mehrere Städte warnten ihre Bewohner vor Reisen in die Hauptstadt.

In Peking wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits mehr als 100 neue Infektionsfälle gemeldet. Der "Ursprung und das Ausmaß" dieses erneuten Ausbruchs in der chinesischen Hauptstadt würden untersucht, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag. Die chinesischen Behörden hätten vergangene Woche nach mehr als 50 Tagen ohne Neuinfektionen einen neuen Infektionsherd in Peking gemeldet.

Am Samstag war in der chinesischen Hauptstadt bereits den Bewohnern von elf Wohngebieten im südlichen Bezirk Fengtai das Verlassen ihrer Wohnungen untersagt worden, nachdem sich dort das Coronavirus ausgebreitet hatte. Diese Fälle verfolgten die Behörden zu einem Großmarkt für Fleisch, Fisch, Früchte und Gemüse in Fengtai zurück, der ebenfalls geschlossen wurde. Von den Maßnahmen sind inzwischen tausende Einwohner der Hauptstadt betroffen.

Die Stadt begann unterdessen, alle Arbeiter der beiden Märkte, Besucher und Anrainer auf das neuartige Coronavirus zu testen. In der ganzen Stadt wurden neue Test- sowie Quarantänezentren eingerichtet. Gleichzeitig soll in den Wohngebieten wieder bei allen Bewohnern die Temperatur gemessen werden.

Beamte des Bezirks Fentai hatten bereits am Wochenende eine Art Kriegszustand gegen das Coronavirus ausgerufen. Der Hauptmanager des dortigen Großmarkts wurde entlassen. Auch zwei ranghohe Bezirksvertreter mussten auf Anordnung der Pekinger Stadtregierung ihren Hut nehmen.

Die neuen Infektionsherde in Peking wirken sich inzwischen auch auf die Versorgung der Stadt mit frischen Lebensmitteln aus. In einem Supermarkt im Zentrum waren die Regale mit Früchten komplett leer geräumt - alles Obst aus dem Großmarkt in Fengtai war am Wochenende entfernt worden, den Rest kauften panische Kunden auf.

China gilt als Ausgangsland der Pandemie. In der zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan waren Ende des vergangenen Jahres erste Fälle der Ansteckung von Menschen mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt worden. Durch dann seit Ende Jänner verhängte strikte Ausgangsbeschränkungen wurde die Ausbreitung des Virus laut offiziellen Angaben weitgehend unter Kontrolle gebracht.

Bei der Mehrzahl der Infektionsfälle, die danach noch in der Volksrepublik festgestellt wurden, handelte es sich nach Angaben der Behörden um Chinesen, die aus dem Ausland zurückgekehrt waren. Dies ist nun aber bei den in den vergangenen Tagen aufgetretenen Ansteckungsfällen anders: Bei ihnen wurde das Virus innerhalb des Landes übertragen und nicht "importiert".

Am Montag registrierten die Behörden allerdings wieder zehn importierte Fälle. Insgesamt sind in China wieder 177 Menschen an Covid-19 erkrankt - so viele wie seit Anfang Mai nicht mehr.

ribbon Zusammenfassung
  • Aus Sorge vor einer neuen Corona-Welle schotten Pekings Behörden Chinas Hauptstadt zunehmend ab.
  • Am Samstag war in der chinesischen Hauptstadt bereits den Bewohnern von elf Wohngebieten im südlichen Bezirk Fengtai das Verlassen ihrer Wohnungen untersagt worden, nachdem sich dort das Coronavirus ausgebreitet hatte.
  • China gilt als Ausgangsland der Pandemie.
  • Am Montag registrierten die Behörden allerdings wieder zehn importierte Fälle.

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