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Hamburg

Patienten getötet? Deutsche Ermittler prüfen bis zu 20 Fälle

25. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Bei kürzlich aufgetauchten Vorwürfen gegen einen Arzt aus dem Kreis Pinneberg bei Hamburg in Norddeutschland wegen des Anfangsverdachts der Tötung von älteren Patienten prüfen Ermittler nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur 15 bis 20 Fälle.

Nach Angaben der Itzehoer Staatsanwaltschaft geht es um eine niedrige zweistellige Zahl an Fällen, der Tatzeitraum liegt zwischen 2020 und 2025. 

Die möglichen Beweggründe des Mediziners sind noch unbekannt. 

Motiv bislang unbekannt

"Das Motiv ist noch Gegenstand der Ermittlungen", sagte der Itzehoer Oberstaatsanwalt Peter Müller-Rakow am Nachmittag. Nach früheren Angaben des Oberstaatsanwalts schweigt der Arzt bisher zu den Vorwürfen. Das Verfahren gegen den Arzt laufe bereits seit dem 3. Juni.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, soll die Ehefrau den Mediziner angezeigt haben, nachdem sie sich von ihm getrennt hatte. Sie soll zusammen mit ihrem Mann in der Praxis gearbeitet haben. Müller-Rakow bestätigte lediglich, dass Ausgangspunkt der Ermittlungen die Strafanzeige einer Privatperson gewesen sei.

Das Blatt berichtete zudem, dass der Arzt seine kassenärztliche Zulassung zum Juni 2025 zurückgeben wollte, offiziell aus privaten Gründen. 

Zudem zitierte die "Bild"-Zeitung einen Angehörigen, dessen Tante in einem Seniorenheim in der Gegend lag, mit der Aussage, dass, wenn der Arzt dort gewesen sei, "war am nächsten Tag immer jemand tot".

Ende Juni gab es im Zuge der Ermittlungen drei Exhumierungen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sind weitere nicht ausgeschlossen. Die Kriminalpolizei hat eine Sonderkommission zu dem Fall eingerichtet. Die Staatsanwaltschaft wies darauf hin, dass auf Grundlage eines Anfangsverdachts ermittelt werde. Es gelte die Unschuldsvermutung.

Zusammenfassung
  • Gegen einen Arzt aus dem Kreis Pinneberg in Norddeutschland werden derzeit 15 bis 20 Verdachtsfälle wegen möglicher Tötung älterer Patienten im Zeitraum von 2020 bis 2025 geprüft.
  • Das Ermittlungsverfahren läuft seit dem 3. Juni, der Arzt schweigt bislang zu den Vorwürfen und das Motiv ist laut Staatsanwaltschaft weiterhin unklar.
  • Ausgangspunkt der Ermittlungen war die Anzeige einer Privatperson, es gab bereits drei Exhumierungen und die Unschuldsvermutung gilt weiterhin.