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Panda-Zwillinge in französischem Zoo geboren

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Seltener Nachwuchs in einem Zoo in Frankreich: Das Riesenpanda-Weibchen Huan Huan im Zoo von Beauval im Zentrum des Landes hat Zwillinge zur Welt gebracht. Die beiden Pandababys wurden in der Nacht auf Montag geboren, wie der Zoo mitteilte. Für den Zoo ist es bereits die zweite Panda-Geburt innerhalb von vier Jahren.

"Beide Babys sind rosa. Beide sind völlig gesund. Sie sehen ziemlich groß aus. Sie sind wunderschön", erklärte Zoodirektor Rodolphe Delord. Eine Mitarbeiterin des Forschungszentrums für Riesenpandas im chinesischen Chengdu, die eigens für die Geburten angereist war, wog eines der Babys. Es brachte ein Gewicht von 149 Gramm auf die Waage. Das zweite Tier kam auf 128 Gramm.

Laut dem leitenden Tierarzt des Zoos, Baptiste Mulot, ist dies ein "sehr beruhigendes" Gewicht für ein Pandababy. "Je schwerer sie sind, desto weniger anfällig sind sie. Sie liegen damit im oberen Bereich, denn sie sollten bei der Geburt zwischen 100 und 150 Gramm wiegen", erklärte der Tierarzt.

Mulot geht davon aus, dass es sich bei den kleinen Bären um Weibchen handelt. Mit Sicherheit lässt sich das Geschlecht jedoch erst in einigen Tagen bestimmen. "Die ersten zehn Tage sind eine heikle Phase", sagte Mulot. Doch Huan Huan "zeigt sich als gute Mutter".

Bevor die Besucher die Kleinen zu Gesicht bekommen, werden noch einige Wochen vergehen. Die Jungen würden zunächst in einem Brutkasten rund um die Uhr überwacht und abwechselnd von ihrer Mutter gesäugt, erläuterte Zoodirektor Delord.

Bis die beiden Pandababys ihre Namen erhalten, müssen sie sich noch gut 100 Tage lang gedulden: Die beiden Neugeborenen sollen von der Frau des chinesischen Staatschefs Xi Jinping benannt werden, wie der Zoo mitteilte.

Die Hoffnung auf Panda-Nachwuchs war bereits im März durch das Liebesspiel zwischen Huan Huan mit dem Männchen Yuan Zi geweckt worden. Weibliche Pandas sind nur einmal im Jahr fruchtbar, und das auch nur für bis zu 48 Stunden. Um möglichst wenig dem Zufall zu überlassen, wurde das Weibchen zudem einer künstlichen Befruchtung unterzogen. Ihr erstes Junges, übrigens das erste Pandababy Frankreichs, brachte Huan Huan 2017 nach künstlicher Befruchtung zur Welt.

In freier Wildbahn bekommen Pandas alle zwei Jahre Nachwuchs. In Zoos misslingt dies meistens, da das Zeitfenster so knapp ist und männliche Pandas in Ermangelung von Partnerinnen entweder das Interesse oder die Kenntnisse zur Fortpflanzung verlieren.

Im Wiener Tiergarten Schönbrunn gab es bereits mehrmals Freude über den seltenen Panda-Nachwuchs. Dort gelang es sogar, die Tiere auf natürliche Weise zu züchten. Das Pärchen Yang Yang und Long Hui sorgte viermal für Nachwuchs, zuletzt (2016) waren es sogar Zwillinge - "Fu Feng" und "Fu Ban". Die Wiener Jungtiere übersiedelten nach dem Selbstständigwerden nach China, in die Heimat ihrer Artgenossen.

Denn Pandabären in den Zoos wie eben auch Huan Huan sind nur eine Leihgabe der Volksrepublik an Frankreich. China betreibt seine "Panda-Diplomatie" seit dem Ende des Kalten Krieges: Das Land verkauft die Tiere nicht, sondern gibt sie gegen eine Leihgebühr an andere Länder. Die Volksrepublik ist das einzige Land, in dem Pandas noch in freier Wildbahn leben.

Seit 2016 gelten die Riesenpandas laut der Weltnaturschutzorganisation IUCN nicht mehr als "stark gefährdet", sondern nur noch als "gefährdet". 500 der Tiere leben in Gefangenschaft, rund 2000 in freier Wildbahn in China.

ribbon Zusammenfassung
  • Seltener Nachwuchs in einem Zoo in Frankreich: Das Riesenpanda-Weibchen Huan Huan im Zoo von Beauval im Zentrum des Landes hat Zwillinge zur Welt gebracht.
  • Die beiden Pandababys wurden in der Nacht auf Montag geboren, wie der Zoo mitteilte.
  • Für den Zoo ist es bereits die zweite Panda-Geburt innerhalb von vier Jahren.
  • Um möglichst wenig dem Zufall zu überlassen, wurde das Weibchen zudem einer künstlichen Befruchtung unterzogen.

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