APA/EXPA/JOHANN GRODER

Osttirol

Brand in Abfall-Anlage: Weiter Löscharbeiten, keine Gefahr

30. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Der Großbrand in der Abfall-Recyclinganlage in Nußdorf-Debant in Osttirol hat die Einsatzkräfte auch am Montag weiter gefordert. Rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, in der Nacht auf Montag hielten 40 Kräfte den Brand unter Kontrolle.

Wie lange die Nachlöscharbeiten noch andauern werden, war vorerst nicht bekannt. Luft-, Wasser- und Bodenanalysen zeigten indes keine Grenzwertüberschreitungen. Auch die Vorsichtsmaßnahmen für die Bevölkerung wurden zunehmend gelockert.

Die genaue Brandursache blieb weiter unklar. Feuerwehrleute von zehn Feuerwehren des Bezirks Lienz waren am Montag an Ort und Stelle. Bagger schichteten das teils stark erhitzte Brandgut in den Abfallboxen um. Auch die analytische Taskforce der Berufsfeuerwehr München nahm laut Land Tirol ihre Arbeit auf.

Sie führte Luft-, Boden- und Wassermessungen bezüglich möglicher Schadstoffe durch. Um die Mittagszeit lagen schließlich Ergebnisse vor und brachten einmal mehr Entwarnung: "Es liegen keine Hinweise auf eine zum Zeitpunkt der Probennahme noch vorhandene CBRN (chemisch, biologisch, radiologisch, nuklear)-Gefahr für Bevölkerung und/oder Umwelt vor."

Luftgütemessungen der Berufsfeuerwehr Bozen zeigten ebenfalls keine Überschreitungen.

Kein Anlass zu Sorge bei Trinkwasser

Auch beim Trinkwasser bestehe den Analysen zufolge kein Anlass zur Sorge. Die Wasserversorgung im Lienzer Talboden werde über Quellen und Grundwasser-Brunnen gewährleistet, betonte Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes, am Nachmittag.

Quellen würden aufgrund ihrer Höhenlage nicht im Einflussbereich des Brandes bzw. des Löschwassers liegen. Dasselbe gelte für die Grundwasser-Brunnen.

"Zum Zeitpunkt der Beprobung gestern, Sonntag, konnten keine Anzeichen für das Vorliegen besonderer Gefahren wie Gefahrgutgebinde in unüblichem Maß festgestellt werden. Dies gilt auch bei sämtlichen durchführbaren Luftproben, der analysierten Drau-Wasserprobe und der vorliegenden ersten Bodenprobe. Weitere Bodenproben werden derzeit noch analysiert", hatte Rizzoli bereits gegen Mittag festgehalten.

Allerdings könne "nicht ausgeschlossen werden, dass zu einem früheren Zeitpunkt, als die Brandintensität deutlich größer war, nachweisbare Konzentrationen vorhanden waren", hieß es seitens der Taskforce. Diese wären aber gegebenenfalls aufgrund von Flüchtigkeit und Verdünnungseffekten nur zeitweise Belastungen gewesen.

AT-Alert auf "Gefahreninformation" herabgestuft

Mit zunehmender Entspannung der Situation wurde indes der ausgegebene AT-Alert für den Lienzer Talboden und das untere Pustertal mit den Gemeinden Leisach, Assling, Amlach, Oberlienz, Nußdorf-Debant, Lienz-Stadt, Iselsberg-Stronach, Lavant, Tristach, Dölsach und Nikolsdorf Montagnachmittag von einer "Bevölkerungswarnung" auf eine "behördliche Gefahreninformation" herabgestuft, wie das Land bekannt gab.

Diese Gefahreninformation werde nur von jenen Mobiltelefonen erhalten, die auch die Stufe "Gefahreninformation" in den Einstellungen des eigenen Mobiltelefons aktiviert haben. Es werde aber weiterhin empfohlen, eigenverantwortlich bei unmittelbarer Wahrnehmung von Rauchentwicklung und Brandgeruch, Fenster und Türen zu schließen und unnötigen Aufenthalt im Freien zu vermeiden.

Wieder Normalität tritt auch im Bereich der Schulen und Kindergärten ein. Die Schul- und Kindergartenpflicht war am Montag in den betroffenen Gemeinden ausgesetzt gewesen. Am Dienstag könne hingegen der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden, wurde angekündigt.

Hunderte Feuerwehrleute seit Samstag im Einsatz

Der Großbrand war Samstagnachmittag ausgebrochen und hatte im Lienzer Talboden zu einer massiven Rauchentwicklung geführt. Hunderte Feuerwehrleute kämpften seither gegen das Flammeninferno, fünf Menschen wurden verletzt.

Aufgrund der schnellen Ausbreitung des Feuers sowie einer Explosion war ein direkter Löscheinsatz zunächst nicht möglich. Die Einsatzkräfte mussten mit weitreichenden Wasserwerfern vorgehen.

Zusammenfassung
  • Der Großbrand in der Abfall-Recyclinganlage in Nußdorf-Debant in Osttirol hat die Einsatzkräfte auch am Montag weiter gefordert.
  • Rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, in der Nacht auf Montag hielten 40 Kräfte den Brand unter Kontrolle.
  • Wie lange die Nachlöscharbeiten noch andauern werden, war vorerst nicht bekannt. Luft-, Wasser- und Bodenanalysen zeigten indes keine Grenzwertüberschreitungen.
  • Auch die Vorsichtsmaßnahmen für die Bevölkerung wurden zunehmend gelockert.