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Online-Banking wird in Österreich gerne genutzt

08. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

70 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen empfinden Online-Banking als positiv, jede dritte Person in Österreich ist kritisch: Dieses Studienergebnis hat die Arbeiterkammer (AK) am Dienstagvormittag präsentiert. 1.000 Personen im Alter von 15 bis über 70 Jahren wurden bezüglich ihres Zahlungsverhaltens befragt. 922 der Teilnehmer haben demnach bereits Online-Überweisungen durch Online-Banking unternommen. Onlinebetrug wurde als zentrales Thema erkannt.

Laut AK-Erhebung seien wenig überraschend die Jüngeren lieber digital unterwegs, aber auch für die älteren Personengruppen sei Zahlen im Netz zur Normalität geworden. "Nicht alles läuft rund", warnte Gabriele Zgubic, Leiterin der AK-Konsumentenpolitik. "Die Menschen wollen und brauchen Schutz. Banken und Zahlungsdienstleister sollen Sicherheitslücken schließen und für echte Wahlfreiheit zwischen digitalen und analogen Zahlungsmethoden sorgen."

Laut AK-Erhebung durch Makam Research tätigt der Großteil der Österreicherinnen und Österreicher - 93 Prozent - zumindest manchmal Online-Zahlungen. Demnach hat jeder zweite Befragte - mehr Männer als Frauen - bereits einen Banken- oder Versicherungsvertrag online abgeschlossen. 88 Prozent der Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen zahlen immer wieder mit Bankomat- oder Kreditkarten und 77 Prozent setzen gelegentlich auf Online-Zahlungsdienste wie Klarna, Apple Pay oder Amazon Pay, die eine eher marginale Rolle spielen. Die Altersgruppe der über 70-Jährigen hat damit nicht viele Berührungspunkte.

Genannte positive Aspekte des Online-Bankings seien, die Einfachheit, Schnelligkeit, und Bequemlichkeit. Als negative Gründe wurden - insbesondere von den Personen über 70 - das zu hohe Risiko, die Komplexität und der mangelnde Datenschutz genannt.

Onlinebetrug als zentrales Problem

Als zentrales Studienergebnis wurden Probleme durch Onlinebetrug, Phishing und Fehlüberweisungen erkannt, so Zgubic. Demnach hatten bereits 18 Prozent der Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen - umgerechnet auf die Bevölkerung also 1,4 Millionen Österreicher und Österreicherinnen - Probleme bei Online-Überweisungen. Die beiden häufigsten Ursachen in allen Altersgruppen sind fehlerhafte Überweisungen, Betrug und Betrugsversuche. An der Spitze der von Betrug und Betrugsversuchen Betroffenen - zum Beispiel durch Fake-Onlineshops - liegen die 20-29-Jährigen mit fast 60 Prozent. Bei den Befragten zwischen 50 und 70 Jahren fällt dieses Ergebnis deutlich geringer aus, da ältere Bankkunden bezüglich Betrügereien vorsichtiger seien, so die AK.

Bei den Älteren, insbesondere den 60- bis über 70-Jährigen, steige dafür das Problem des "Phishing" - also dem sogenannten Datenklau, wie das Erschleichen von Zugangsdaten zu Konten oder Bankverbindungen. Das Problem der "zu hoch berechneten Spesen" betreffe insbesondere die 30- bis 39-Jährigen überdurchschnittlich. Hier vermutet die AK, dass gerade diese Altersgruppe Überweisungen außerhalb Europas vornehme, die spesenintensiv sein können.

Bei rund drei Viertel der Befragten sei ein Schaden von bis zu 600 Euro entstanden. "Das Wichtigste ist die Prävention", sodass es gar nicht zu Betrugsversuchen kommen kann, so die AK-Konsumentenpolitik-Leiterin. Sie sehe insbesondere Handlungsbedarf bei den Banken und Mobilfunkunternehmen.

Zusammenfassung
  • 70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher bewerten Online-Banking positiv, während jede dritte Person kritisch bleibt und Onlinebetrug als zentrales Problem erkannt wird.
  • Laut AK-Studie haben 93 Prozent zumindest manchmal Online-Zahlungen getätigt und 18 Prozent der Befragten – hochgerechnet rund 1,4 Millionen Menschen – hatten bereits Probleme wie Betrug, Phishing oder Fehlüberweisungen.
  • Vor allem Jüngere nutzen Online-Banking intensiv und sind besonders häufig von Betrugsversuchen betroffen, während die AK mehr Schutzmaßnahmen und Wahlfreiheit zwischen digitalen und analogen Zahlungsmethoden fordert.