APA/APA/dpa (Archiv)/Fabian Sommer

Offene Fragen bei klinisch-psychologischer Behandlung auf Kasse

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Mit dem Jahreswechsel soll auch ein neues Zeitalter für die psychologische Betreuung in Österreich eingeläutet werden. Die Kosten für klinisch-psychologische Behandlung werden nun von der Krankenkasse übernommen. Entsprechende Vereinbarungen folgen in den kommenden Wochen. Gesprächsbedarf gibt es etwa aufgrund Unklarheiten im Bereich der Kostendeckung.

Die Regierung paktierte 2023 eine Gesundheitsreform, die auch die Unterstützung psychisch Erkrankter verbessern soll. Denn seit 1. Jänner 2024 ist klinisch-psychologische Behandlung eine Kassenleistung. 

Zuvor ist klinisch-psychologische Behandlung in das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (ASVG) aufgenommen worden. Damit wird es für Betroffene nicht nur mehr Anlaufstellen geben, sondern die Kosten werden auch durch die Krankenkasse übernommen.

Bis dato war nur die Diagnostik Kassenleistung. Allerdings sind mit Anfang Jänner noch einige Fragen offen

Großes Fragezeichen um Kostendeckung

Etwa, wie viele Behandlungsstunden von den Krankenkassen übernommen werden. Im Jänner soll es zwischen der Sozialversicherung und den Klinischen Psychologen entsprechende Vereinbarungen geben.

Ungeklärt ist auch, wie die Kostendeckung ausgestaltet wird. Es bestehe die Möglichkeit, dass Patient:innen die Kosten vorstrecken und die Rechnung danach einreichen müssen.

Die Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer Psycholog:innen (BÖP) Beate Wimmer-Puchinger hält eine solche Vorleistung im Ö1-"Morgenjournal" für problematisch: "Sich bei psychischen Problemen Hilfe zu suchen, kostet Betroffenen schon viel Überwindung. Dann auch noch in Vorleistung zu gehen, ist eine weitere große Hürde. Wir befürchten, dass viel die Behandlung aufschieben. Aber eines wissen wir sicher: Je schneller, desto besser", sagt sie. 

Auch über die langfristige Finanzierung wird im Jänner noch mit der Politik diskutiert. In einer Aussendung forderte der BÖP schon im Dezember eine rasche Umsetzung, da man dies den Betroffenen schuldig sei. Im Sommer wurden die klinische Psychologie und die Psychotherapie gleichgestellt. 

ribbon Zusammenfassung
  • Mit dem Jahreswechsel soll auch ein neues Zeitalter für die psychologische Betreuung in Österreich eingeläutet werden.
  • Die Kosten für klinisch-psychologische Behandlung werden nun von der Krankenkasse übernommen.
  • Entsprechende Vereinbarungen folgen in den kommenden Wochen.
  • Gesprächsbedarf gibt es, etwa aufgrund Unklarheiten im Bereich der Kostendeckung, allemal.