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ÖBB legte bei Bauarbeiten Jahrtausende alten Goldschatz frei

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In Ebreichsdorf bei Wien stieß ein Archäologen-Team auf eine Siedlung aus der späten Bronzezeit. Unter den Fundstücken waren auch wertvolle Gold-Gegenstände.

Die Funde sind etwa 3.000 bis 3.300 Jahre alt. Das Team aus Archäologen hat neben Messern, Äxten und Nadeln unter anderem eine kleine Trinkschale aus Gold und mehrere Bündel an Golddrähten sowie die Reste eines golddurchwirkten Textils freigelegt.

Ebreichsdorf geht "in die Geschichte ein"

"Dieser Goldschatzfund ist in Mitteleuropa einzigartig und wirklich sensationell", zitiert "Standard.at" Archäologin und Projektleiterin Michaela Binder. Man kenne sie eher aus Norddeutschland und Südskandinavien. Da es in Österreich keine Goldlagerstätten in diesem Ausmaß gegeben habe, sei die Theorie momentan, dass die Schale schon damals importiert wurde. Die Trinkschale beweist also auf Handelsbeziehungen zwischen Österreich und dem Norden. 

Christoph Bazil, der Präsident des Bundesdenkmalamts, bezeichnete die Entdeckung des Goldschatzes als "spektakulär", die archäologische Grabung in Ebreichsdorf gehe dadurch "in die Geschichte ein". 

Geheimhaltung wegen Raubgräbern

Die ÖBB baut an der Strecke der Pottendorfer Linie aus, im Zuge dieser Arbeiten stieß man 2019 und 2020 auf die Fundstücke, die sofort danach unter Denkmalschutz gestellt wurden. Aus Angst vor Raubgräbern seien die Stücke bisher verheimlicht worden. Erst jetzt nach Abschluss der Arbeiten wurden sie vorgestellt. 

70 Prozent der Siedlung wurden freigelegt, mit rund 70.000 Quadratmetern ist es die größte in Österreich gefundene Siedlung aus der Bronzezeit. 15 Häuser sollen an der Stelle gestanden haben, die Siedlung könnte bis zu 150 Einwohner gehabt haben. 

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  • In Ebreichsdorf bei Wien stieß ein Archäologen-Team auf eine Siedlung aus der späten Bronzezeit. Unter den Fundstücken waren auch wertvolle Gold-Gegenstände.

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