Nur temporeicher Tanz führt bei Paradiesvögeln zu Sex
Thomas MacGillavry vom Konrad Lorenz Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Veterinärmedizinischen Universität Wien beobachtete mit Kollegen zwölf männliche Viktoria-Paradiesvögel (Ptiloris victoriae) aus Australien bei insgesamt 713 Balzen. "Dabei zeigte sich, dass die Weibchen ihre Paarungsentscheidung weniger auf die allgemeine Qualität des Männchens stützten, sondern vielmehr auf maximale Leistung in einzelnen Tänzen", so die Forscher in einer Aussendung. Nur wenn ein Männchen mindestens sechzehn Sekunden mit höchstem Tempo vor ihnen herumwirbelte, hatten Vogeldamen mit ihm Sex.
Andeutungsweise gab es zudem Hinweise, dass vielleicht auch ein kleines bisschen die rhythmische Variabilität bei den Tänzen eine Rolle bei der Partnerwahl spielen könnte. Aber nur als "Sahnehäubchen" zu den sechzehn Sekunden Vollgas-Tanz.
(S E R V I C E - https://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2025.09.009)
Zusammenfassung
- Paradiesvogel-Männchen müssen mindestens 16 Sekunden lang mit höchstem Tempo tanzen, damit Weibchen mit ihnen kopulieren.
- In einer Studie mit 12 männlichen Viktoria-Paradiesvögeln aus Australien wurden 713 Balzvorführungen analysiert und die Weibchen bewerteten vor allem die maximale Leistungsfähigkeit einzelner Tänze.
- Rhythmische Variabilität im Tanz spielt nur eine geringe Rolle bei der Partnerwahl, die Studie wurde vom Wiener Verhaltensforscher Thomas MacGillavry in 'Current Biology' veröffentlicht.