APA/STEPHANE DE SAKUTIN

Notre-Dame wegen englischer Informationstafeln geklagt

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In Frankreich wollen Sprachwächter die Pariser Kathedrale Notre-Dame vor Gericht dazu zwingen, Englisch nicht länger als einzige Fremdsprache auf den Informationstafeln rund um die Kirche zu verwenden. Die Vereinigung zur Verteidigung der französischen Sprache reichte am Montag anlässlich des Internationalen Tags der Frankophonie bei einem Pariser Verwaltungsgericht eine entsprechende Klage ein.

Laut der Vereinigung leistet es der internationalen Dominanz des Englischen Vorschub, wenn Schilder an öffentlichen Gebäuden nur auf Englisch übersetzt werden. Mit dieser Auffassung hat sie das französische Recht auf ihrer Seite: Ein 1994 erlassenes Gesetz sieht vor, dass alle Schilder an öffentlichen Gebäuden in mindestens zwei andere Sprachen übersetzt sein müssen.

Wie der Sprecher der Vereinigung, Louis Maisonneuve, der Nachrichtenagentur AFP sagte, ist der Sinn dieses Gesetzes, "dem Angloamerikanischen keinen Vortritt zu geben. Denn wenn es nur eine Fremdsprache gibt, ist das immer das Angloamerikanische". Das Gesetz schütze deswegen die französische Sprache und fördere Sprachpluralismus in Frankreich.

Die Vereinigung zur Verteidigung der französischen Sprache hatte nach eigenen Angaben bereits im vergangenen November dafür gesorgt, dass die Schilder am Eiffelturm die Besucherinnen und Besucher nicht nur auf Französisch und Englisch, sondern auch auf Spanisch informieren. Nach Androhung rechtlicher Schritte hätten die Verantwortlichen der Pariser Stadtverwaltung eingelenkt.

ribbon Zusammenfassung
  • In Frankreich wollen Sprachwächter die Pariser Kathedrale Notre-Dame vor Gericht dazu zwingen, Englisch nicht länger als einzige Fremdsprache auf den Informationstafeln rund um die Kirche zu verwenden.
  • Laut der Vereinigung leistet es der internationalen Dominanz des Englischen Vorschub, wenn Schilder an öffentlichen Gebäuden nur auf Englisch übersetzt werden.