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Nach Schul-Attacke - Verschiedene Konzepte in Bundesländern

10. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Für den Fall von Amoklagen und bewaffneten Angriffen in Schulen liegen je nach Bundesland unterschiedliche Konzepte bereit. Die steirische Bildungsdirektion verfügt unter anderem über eine eigene Checkliste, die in allen Schulen aufliegt. "Dort finden sich Informationen, wie man sich in so einem Fall zu verhalten hat", sagte Susanne Leiter, Sprecherin von Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) der APA.

In erster Linie gilt dabei der Grundsatz "alle Handlungen, die das Leben oder die Gesundheit gefährden, zu vermeiden", wie es in der Checkliste der steirischen Bildungsdirektion, die der APA vorliegt, heißt. Nach Einschätzung der Situation für mögliche Opfer, der Drohung, der Art der Bedrohung und einer Klärung über Gefährdungen durch Waffen, Sprengstoff etc. muss in der Steiermark sofort die Schulleitung und in der Folge die Polizei verständigt werden.

"Zusätzlich hat jede Schule nochmal einen individuellen Krisenplan", sagte Leiter. Davon erfasst sein können unter anderem entsprechende Codewörter für die jeweiligen Lagen. Diese müssen in der Steiermark sofort an alle Beteiligten durchgegeben werden, beispielsweise per Lautsprecherdurchsage, wobei Panik vermieden werden solle, wie es in dem Papier aus der Steiermark heißt. Auch die intern festgelegten Evakuierungsorte sowie Angehörige des Krisenteams müssen in solchen Fällen kommuniziert werden.

Ebenfalls für alle Schulen in der Steiermark gilt die Anweisung, das Klassenzimmer nicht zu verlassen und es nach Möglichkeit abzusperren. "Tische umstellen, sich dahinter flachliegend verbarrikadieren, Fensterglasflächen meiden. Handys ausschalten, um Panik zu vermeiden. Warten auf das Eintreffen der Polizei", heißt es dazu unter anderem in der Checkliste.

Eine mögliche Entwarnung erfolgt immer erst nach Rücksprache mit der Polizei. Nach Benachrichtigung der Schulbehörde obliegt in solchen Fällen die weitere Kommunikation der Bildungsdirektion. Das betrifft auch besorgte Anrufe von Eltern, "die auf die Bildungsdirektion umgeleitet werden", heißt es.

Zusammenfassung
  • In Österreich existieren je nach Bundesland unterschiedliche Notfallkonzepte für Amoklagen und bewaffnete Angriffe an Schulen, wobei die Steiermark eine eigene Checkliste für alle Schulen bereitstellt.
  • Im Ernstfall müssen in der Steiermark sofort die Schulleitung und anschließend die Polizei verständigt werden, zusätzlich verfügen alle Schulen über individuelle Krisenpläne mit Codewörtern und Evakuierungsorten.
  • Schüler:innen und Lehrkräfte sollen Klassenzimmer nicht verlassen, sich verbarrikadieren, Handys ausschalten und auf das Eintreffen der Polizei warten, wobei eine Entwarnung nur nach Rücksprache mit der Polizei erfolgt.