Sara R.Privat

Nach drei Jahren

Sara R. (18) hat sich bei der Polizei gemeldet

Heute, 13:06 · Lesedauer 3 min

Im August 2022 verschwand Sara R. in Innsbruck. Seither fehlte von ihr jede Spur, auch die Ermittlungsbehörden fanden sie nicht. Doch nun hat sie sich bei der Polizei gemeldet - viele Fragen bleiben allerdings weiter offen.

Nach knapp drei Jahren herrscht nun Gewissheit. Die inzwischen 18-jährige Sara R. befindet sich in Berlin. Im Sommer 2022 wurde die Innsbruckerin als vermisst gemeldet, seither fehlte von ihr jede Spur. Es gab jedoch reichlich Gerüchte um ihren Aufenthaltsort. 

Viele vermuteten sie in Berlin. In diesem Zusammenhang war auch immer wieder die Rede von sogenannten "Scharia-Kellern". Die Ermittlungsbehörden konnten ein Verbrechen nicht ausschließen. Zwischenzeitlich wurde gemutmaßt, sie könnte nach Syrien verschleppt worden sein. 

An den Gerüchten rund um Berlin war zumindest etwas dran, wie sich nun bewahrheitet hat. Sara hat sich bei der Berliner Polizei gemeldet, wie die Landespolizeidirektion Tirol gegenüber PULS 24 bestätigte. "Ein entsprechender Auslandsschriftverkehr mit den deutschen Polizeibehörden und Erhebungen zu den weiteren Umständen wurde eingeleitet und laufen", ließ ein Sprecher wissen. 

Rätsel noch lange nicht gelöst

Da die Innsbruckerin inzwischen 18 ist, kann sie die Behörden auffordern, die Suche nach ihr einzustellen. Ob dies auch so geschehen ist, bestätigte die Polizei bislang nicht. 

In den vergangenen Jahren hatte es keine konkrete Spur nach der Jugendlichen gegeben. Auf ihrem Konto gab es laut den Ermittlern keine Bewegungen, auch die E-Card sei nie benutzt worden. 

Ihre Social-Media-Accounts und E-Mail-Adressen seien auch geschlossen worden. Sogar in der ATV-Sendung "Ungelöst - Cold Case Austria" wurde ihr Fall aufgegriffen (hier zum Nachschauen auf JOYN). Das ist jetzt das erste offizielle Lebenszeichen von Sara. 

Was in der Zwischenzeit vorgefallen ist und an den unzähligen losen Gerüchten dran ist, ist allerdings weiterhin unklar. 

Extremem Islam zugewandt

Vor dem Verschwinden soll sich die bisher Vermisste stark verändert haben: Nach einem traumatischen Erlebnis als 13-Jährige habe sich ihre Tochter immer mehr dem extremen Islam zugewandt bzw. sei zu diesem konvertiert, schilderte die Mutter gegenüber der "TT".

 Deshalb sei es zu heftigen Spannungen zwischen dem Mädchen und der Mutter bzw. ihren Schwestern gekommen, die sich mit ihrer Lebensweise - sie ging hauptsächlich mit Burka bzw. Niqab aus dem Haus - nicht einverstanden zeigten, hatte die Tiroler Polizei bereits 2023 bestätigt. Laut der Mutter habe die Tochter die Angehörigen auch als Ungläubige bezeichnet. 

Weiters kündigte die Jugendliche offenbar an, heiraten zu wollen. "Ich war natürlich dagegen, sie war ja erst 14", so die Mutter damals. In der Familie habe man sich darauf geeinigt, dass die Tochter in einer betreuten Wohneinrichtung leben soll. Doch von dort verschwand sie dann nur kurze Zeit später, hatte es vom Innsbrucker Kriminalreferat gegenüber der APA geheißen.

Ermittlungen ohne Ergebnis

Wie Nachforschungen ergaben, dürfte die junge Tirolerin zu dieser Zeit über das Internet einen Mann in Deutschland kennen gelernt haben. Die Polizei vermutete zunächst, dass die damals 15-Jährige ins Nachbarland gefahren sein könnte, um dort mit ihrem Mann - den sie nach islamischem Recht geheiratet haben soll - zu leben. 

Eine Spur soll zu einer muslimischen Sekte in der deutschen Hauptstadt geführt haben. Ermittlungen hinsichtlich eines möglichen Freiheitsentzugs und Zwingens in die Ehe blieben laut dem Bericht allerdings ohne Ergebnis.

Zusammenfassung
  • Im August 2022 verschwand Sara R. in Innsbruck.
  • Seither fehlte von ihr jede Spur, auch die Ermittlungsbehörden fanden sie nicht.
  • Doch nun hat sie sich bei der Polizei gemeldet - viele Fragen bleiben allerdings weiter offen.