Nach Bankomatsprengungen in Österreich - weitere Festnahmen
Seit Ende 2024 sind international agierende Gruppierungen in Österreich aktiv gewesen. Sie sind für eine Serie von Bankomatsprengungen in Österreich verantwortlich. Die Täter reisen extra an, gehen hochprofessionell und arbeitsteilig vor - mit einem erheblichen Gefährdungspotenzial für Unbeteiligte. Der Schaden geht in die Millionen, vor allem durch die verheerenden Detonationen, so BK-Sprecher Heinz Holub-Friedreich zur APA.
Im Februar 2025 wurde die Arbeitsgemeinschaft Bankomat (AG Bankomat) im Bundeskriminalamt eingerichtet, um die Landeskriminalämter zu unterstützen. So konnte die große Mehrheit der im Jahr 2025 verübten Taten niederländischen Tätergruppierungen zugeordnet werden.
Insgesamt wurden 48 Beschuldigte bzw. Verdächtige identifiziert. Inzwischen liegen EU-Haftbefehle und Durchsuchungsanordnungen der Staatsanwaltschaft Wien und Wels vor. Mit Abschluss der aktuellen Maßnahmen erhöhte sich die Zahl der Festnahmen in diesem Jahr auf 29.
Zugriff in zwei Phasen
Der aktuelle Zugriff erfolgte in zwei direkt aufeinander abgestimmten Phasen: Am 12. November wurde versucht, zwei Festnahmeanordnungen und zwei Durchsuchungsanordnungen in den Niederlanden zu vollziehen. Dabei wurde ein 36-jähriger Niederländer festgenommen, ein zweiter Beschuldigter nicht angetroffen und zur Fahndung ausgeschrieben. 6.800 Euro Bargeld, Goldbarren im Wert von etwa 22.000 Euro, Mobiltelefone und Speichermedien sowie geringe Mengen Suchtgift wurden sichergestellt.
Die zweite Phase am 2. Dezember umfasste ein länderübergreifendes, simultanes Einschreiten. In den Niederlanden wurden an mehreren Orten in drei Provinzen sieben Festnahme- und sieben Durchsuchungsanordnungen vollzogen. Dabei wurden fünf Niederländer im Alter zwischen 19 und 29 geschnappt. Zwei Verdächtige konnten nicht angetroffen werden und zur Fahndung ausgeschrieben. Unter anderem wurden elektronische Geräte sowie Unterlagen mit direktem Österreich-Bezug sichergestellt, ebenso pyrotechnische Gegenstände wie Blitzknallkörper.
Festnahme auf Malta
Parallel dazu wurde durch Ermittlungen der AG Bankomat der Aufenthalt eines 29-jährigen nordmazedonischen Staatsbürgers auf Malta festgestellt. Über das europäische Netzwerk ENFAST konnten eine Festnahmeanordnung und eine Durchsuchungsanordnung der Staatsanwaltschaft Wien vollzogen werden, der Beschuldigte geschnappt. Die Auslieferung der Verdächtigen ist bereits beantragt worden, sagte Holub.
"Wir werden diese Form der Kriminalität mit voller Entschlossenheit weiter bekämpfen", versprach der Direktor des Bundeskriminalamtes Andreas Holzer. Die Erfolge würden auf der engen Zusammenarbeit zwischen dem Bundeskriminalamt, den Landeskriminalämtern und den Staatsanwaltschaften beruhen. Gelobt wurden auch die niederländischen Sicherheitsbehörden sowie das europäische Zielfahndungsnetzwerk ENFAST.
"Das ist ein wichtiger und harter Schlag gegen die organisierte Kriminalität", betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP. Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ): "Die AG Bankomat ist ein Musterbeispiel erfolgreicher Strafverfolgung."
Zusammenfassung
- Im November und Anfang Dezember wurden sieben weitere Verdächtige im Zusammenhang mit Bankomatsprengungen in Österreich in den Niederlanden und auf Malta festgenommen, womit sich die Zahl der Festnahmen im Jahr 2025 auf 29 erhöht.
- Die Tätergruppen agieren international, hochprofessionell und arbeitsteilig, verursachten in Österreich seit Ende 2024 einen Millionenschaden und gefährden bei ihren Sprengungen auch Unbeteiligte.
