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Untersuchung

TikToks zu psychischer Gesundheit voller Falschinformationen

03. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Unter dem Hashtag #mentalhealthtips versprechen viele Influencer:innen auf TikTok schnelle Hilfe bei Traumata, Angstzuständen oder Depressionen. Doch viele Videos zum Thema mentale Gesundheit sind voller Fehlinformationen, wie eine neue Untersuchung enthüllt.

In den sozialen Medien, insbesondere auf TikTok, wimmelt es von vermeintlichen Mental-Health-Tipps. Zahlreiche Influencer:innen bieten Nutzer:innen die Möglichkeit sich über Therapieformen zu informieren, neue Ansätze zu entdecken und Erfahrungen auszutauschen.

Doch dabei ist Vorsicht geboten: Viele vermeintliche Ratschläge basieren auf Falschinformationen und unbelegten Aussagen, wie eine aktuelle Untersuchung der britischen Tageszeitung "The Guardian" ergeben hat.

Über 50 Prozent enthalten Fehlinformationen

Für die Untersuchung nahm man die 100 beliebtesten Videos, die unter dem Hashtag #mentalhealthtips auf TikTok hochgeladen wurden, unter die Lupe.

Zahlreiche Psycholog:innen, Psychiater:innen und akademische Expert:innen prüften die Kurzvideos auf ihre Nützlichkeit für die Bereitstellung von korrekten Ratschlägen zur psychischen Gesundheit.

Das Ergebnis war erstaunlich: 52 der 100 aller Top-Trending-Videos auf TikTok zu psychischen Problemen wie Angst, Depression und Trauma-Bewältigung beinhalteten Fehlinformationen.

Viele andere Videos wurden als "vage" oder "wenig hilfreich" eingestuft.

"Schnelle Lösungen" für psychische Probleme

Wie der "Guardian" berichtet, wurden in den Kurzvideos therapeutische Begriffe wie "Wohlbefinden", "Angstzustand" und "psychische Störung" falsch verwendet.

Das könnte "zu Verwirrung darüber führen, was psychische Krankheit tatsächlich bedeutet", sagte einer der Untersuchungs-Experten, David Okai vom King's College London.

Zudem sollen "schnelle Lösungen" für psychische Probleme aufgegriffen worden sein. Die Untersuchung führt dazu Beispiele für fragwürdige TikTok-Ratschläge zur psychischen Gesundheit an. 

Orangen essen gegen Angstzustände?

Etwa Videos, in denen empfohlen wird, eine Orange unter der Dusche zu essen, um Ängste zu lindern, oder in denen Nahrungsergänzungsmittel wie Safran oder Magnesiumglycinat als Heilmittel angepriesen werden – trotz begrenzter wissenschaftlicher Grundlage.

Auch Videos, die eine Traumaheilung in einer Stunde versprechen oder alltägliche Gefühle als Symptome einer Borderline-Störung deuten, wurden kritisch bewertet. 

Die Studie kam zu dem Schluss, dass viele der populärsten Mental-Health-Clips auf TikTok eher auf persönlichen Erlebnissen und anekdotischen Belegen basieren, die möglicherweise nicht allgemein anwendbar sind.

Video: Fakt oder Fake: So manipulativ kann TikTok sein

Zusammenfassung
  • Unter dem Hashtag #mentalhealthtips versprechen viele Influencer:innen auf TikTok schnelle Hilfe bei Traumata, Angstzuständen oder Depressionen.
  • Doch viele Videos zum Thema mentale Gesundheit liefern Fehlinformationen, wie eine neue Untersuchung jetzt enthüllt.