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Messer-Attacke in Sydney: Sechs Tote, Hunderte evakuiert

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Am Samstag gegen 16 Uhr Ortszeit kam es zu einem Messerangriff in einem Einkaufszentrum in Sydney. Sechs Menschen wurden getötet.

Im Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction in der australischen Metropole herrschte Ausnahmezustand. Die Polizei rief die Bevölkerung auf, die Gegend zu meiden.

Hunderte Menschen wurden laut Medienberichten aus dem Einkaufszentrum evakuiert.

Ein Mann betrat um 15.10 Uhr Ortszeit ein Restaurant, verließ danach das Einkaufszentrum, kehrte zehn Minuten später zurück und stach auf Personen ein, sagte die Polizei am Samstag in einer Pressekonferenz vor Ort. 

Polizistin fand Angreifer - und schoss

Eine Polizistin erschoss den Angreifer. Anwesende hätten ihr davor Hinweise gegeben, wo sich der Angreifer aufhielt. Als sie ihn fand, "drehte er sich um, schaute sie an und hob das Messer. Sie drückte ab", sagte Anthony Cook, der stellvertretende Chef der Polizei des Teilstaates New South Wales.

Er erklärte am Samstag bei einer Pressekonferenz, es gebe nur einen mutmaßlichen Täter. Es bestehe keine weitere Gefahr. Angaben zur Identität des mutmaßlichen Täters und einem möglichen Motiv machte Cooke zunächst nicht.

Später hieß es seitens der Polizei, man gehe derzeit von keinem terroristischen Hintergrund aus.

Zum Hergang sagte der Sprecher, der mutmaßliche Täter habe ungefähr neun Menschen angegriffen. Eine Polizistin habe ihn stellen können. Dann sei es zum Einsatz der Feuerwaffe gekommen.

Rettungsdienste waren am Samstagnachmittag gegen 15.40 Uhr (Ortszeit) in das belebte Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction im Osten Sydneys gerufen worden. Augenzeugen berichteten, sie hätten sich in Geschäften verschanzt.

Mehrere Beiträge in den sozialen Medien zeigten Menschenmassen vor dem Einkaufszentrum, die um ihre Angehörigen bangten.

Die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete, Dutzende Rettungskräfte hätten Verletzte behandelt. Mehrere Verletzte seien mit Stichwunden ins Krankenhaus gebracht worden, darunter ein neun Monate altes Baby. Zuletzt war von sieben zum Teil Schwerverletzten die Rede.

Bislang keine Hinweise zu Motiv

Die Identität des Täters und sein Motiv sind nach wie vor unklar. Die Polizei des Bundesstaates New South Wales, in dem auch Sydney liegt, hatte dazu zunächst keine weiteren Erkenntnisse.

Sie betonte, ihre Ermittlungen dazu würden "lange und präzise" werden. Am Tatort fänden sich keine Hinweise auf Motive oder Ideologien.

Die Polizei dankte zugleich zufällig Anwesenden vor Ort für deren Hilfe, die den niedergestochenen Menschen zu Hilfe geeilt seien. Und die Polizei betonte, das "schnelle und entschlossene Handeln der Beamtin, die den mutmaßlichen Täter stellte", habe viele Leben gerettet. Australien hat grundsätzlich eines der strengsten Waffengesetze der Welt.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einer Messerattacke im Westfield Bondi Junction in Sydney wurden mehrere Personen niedergestochen, die Polizei spricht von sechs Toten.
  • Mindestens sieben weitere Personen sollen zum Teil schwer verletzt worden sein, Hunderte wurden aus dem Einkaufszentrum evakuiert.
  • Vonseiten der Polizei hieß es, man gehe derzeit nicht von einem terroristischen Hintergrund aus.