Mehr Freiheiten für Geimpfte? Ja, sie sind keine Gefahr mehr für die Gesellschaft

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In Israel bekommen Corona-Geimpfte mehr Freiheiten, als Nicht-Geimpfte. Christiane Druml, Vorsitzende der Bioehtik-Kommission, plädiert auch für mehr Freiheiten bzw. für eine "Rückkehr zur Normalität".

In Israel bekommen Bürger, die bereits gegen das Coronavirus geimpft wurden oder nach einer Erkrankung genesen sind, bestimmte Freiheiten bekommen. Auch ein Vorbild für Österreich? Wenn es nach Christiane Druml, Vorsitzende der Bioehtik-Kommission, geht dann ja. Nicht, damit Geimpfte Privilegien bekommen, sondern weil der "Grund für all diese Einschränkungen der Grundrechte wegfällt". Sie seien keine Gefahr mehr für die Gesellschaft, sagt Druml. Damit wäre es "nicht nur anzuraten, sondern geboten, diese Einschränkungen zurückzunehmen". Es sei eine "Rückkehr zur Normalität, die wir uns alle wünschen".

Natürlich sei es ein Problem, dass ein Teil der Bevölkerung mehr Freiheiten bekomme als andere, "deswegen wünschen wir uns, dass die Impfungen schneller vorangehen". Dennoch könne man, auch wenn nicht die Gesamtheit der Bevölkerung geimpft sei, "denen, die keine Gefahr mehr für die Anderen" sind, "die Rückkehr zur Normalität verweigern". Wie diese Rückkehr funktionieren kann, darüber müssen wir uns alle Gedanken machen, so Druml. Auch die Regierung müsse "Regeln treffen", aber "es geht hier um die einzelnen Grundrechte". Dem stimmt auch Verfassungsjurist Heinz Mayer zu: "Wenn die Mediziner sagen, der Geimpfte ist nicht mehr infektiös (…), dann muss das sofort passieren."

Impfpflicht

Explizit für eine Impfpflicht spricht sich Druml nicht aus, aber eine "Verhältnismäßigkeit" sei mittlerweile durchaus argumentierbar. "Die Freiheit jedes Einzelnen ist natürlich nicht ohne Verantwortung für sich und für die Gesellschaft zu bekommen", stellt Druml klar.

Nachteile für Impfverweigerer sind für sie hingegen ethisch kein "gangbarer Weg". Druml plädiert für mehr Informationen – des Nutzens aber auch der Gefahren. "Die Menschen können selber entscheiden", aber "es ist ein Privileg die Impfung zu bekommen".

Dieses Privileg sollte so schnell wie möglich in der ganzen Welt angeboten werden, denn "die Pandemie wird für uns erst dann vorbei sein, wenn die ganze Welt geimpft ist". 

ribbon Zusammenfassung
  • In Israel sollen Bürger, die bereits gegen das Coronavirus geimpft wurden oder nach einer Erkrankung genesen sind, bestimmte Freiheiten bekommen.
  • Auch ein Vorbild für Österreich? Wenn es nach Christiane Druml, Vorsitzende der Bioehtik-Kommission, geht dann ja.
  • Nicht, damit Geimpfte Privilegien bekommen, sondern weil der "Grund für all diese Einschränkungen der Grundrechte wegfällt".
  • Sie seien keine Gefahr mehr für die Gesellschaft, sagt Druml.
  • Damit wäre es "nicht nur anzuraten, sondern geboten, diese Einschränkungen zurückzunehmen". Es sei eine "Rückkehr zur Normalität, die wir uns alle wünschen".
  • Dem stimmt auch Verfassungsjurist Heinz Mayer zu: "Wenn die Mediziner sagen, der Geimpfte ist nicht mehr infektiös (…), dann muss das sofort passieren."

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