Marburg-Virus in Äthiopien nachgewiesen
Es gebe derzeit weder zugelassene Medikamente zur wirksamen Behandlung noch Impfstoffe zum Schutz vor einer Erkrankung, erläuterte die WHO. Bei dem Ausbruch in Äthiopien handelt sich um "den ersten seiner Art in dem Land", so die Gesundheitsorganisation. In anderen ostafrikanischen Ländern gab es zuletzt aber immer wieder Fälle und laut genetischen Analysen handle es sich um denselben Virusstamm, der nun auch in der Stadt Jinka in der Region Südäthiopien Erkrankungen auslöst.
Die WHO hat ein Expertenteam für die Bekämpfung von Ausbrüchen solcher viraler hämorrhagischer Fieber die Region geschickt, hieß es in einer Mitteilung am Wochenende. Die lokalen Behörden verstärken den Angaben zufolge ihre bisherigen Maßnahmen, wozu flächendeckende Untersuchungen, die Isolierung von Fällen und die Behandlung sowie die Kontaktverfolgung gehörten.
Bei vorherigen Ausbrüchen wurde das Marburg-Virus oft durch Flughunde übertragen. Die Ansteckung unter Menschen erfolgt über den Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines erkrankten Patienten, der Symptome zeigt, laut WHO ist eine Übertragung durch kontaminiertes Material auch möglich. Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt Marburg, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten.
Zusammenfassung
- Neun Menschen sind in Äthiopien erstmals an dem gefährlichen Marburg-Virus erkrankt, wie die WHO und das Gesundheitsministerium bestätigten.
- Es gibt weder zugelassene Medikamente noch Impfstoffe gegen das Virus, das oft tödlich verläuft und schwere Symptome wie Fieber und Blutungen verursacht.
- Die WHO hat ein Expertenteam in die betroffene Region Jinka entsandt, während die lokalen Behörden Maßnahmen wie Isolierung und Kontaktverfolgung verstärken.
