APA/EVA MANHART

12-Jährige von Bande missbraucht: Jugendliche filmten mit

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Gewalt und Gruppen-Missbrauch: Die Polizei gab neue Details zum Fall der 12-Jährigen bekannt, die von 17 Jugendlichen über mehrere Monate in Wien-Favoriten missbraucht wurde. Die mutmaßlichen Täter filmten mit und tauschten die Videos untereinander aus.

Am Donnerstag wurde bekannt, dass ein 12-jähriges Mädchen von 17 Burschen im Alter zwischen 13 und 19 Jahren in Wien mehrmals missbraucht worden war.

Wie die Landespolizeidirektion Wien im Zuge einer Pressekonferenz am Freitag mitteilte, handelte es sich bei der Bande um 12 Minderjährige, zwei Unmündige und einen jungen, 19-jährigen Erwachsenen. Zwei Tatverdächtige seien bisher unbekannt. 

Über mehrere Monate zu Geschlechtsverkehr verleitet 

Zwischen Februar und Juni 2023 kam es zu mehreren Missbrauchshandlungen. Die 12-Jährige, die heute bereits 13 Jahre alt ist, wurde zu unterschiedlichen Zeitpunkten unter Druck gesetzt und zu Geschlechtsverkehr verleitet, was aufgrund der Unmündigkeit des Mädchens strafbar ist. Bis auf einen Fall haben keine Gewalt oder Drohungen stattgefunden.

Die Missbräuche fanden größtenteils im 10. Wiener Gemeindebezirk statt.

Die 12-Jährige habe einen der Tatverdächtigen in einem Park in Wien-Favoriten kennengelernt und mit ihm weiter über Social Media Kontakt gehabt. Dieser Jugendliche soll auch Gewalt angewendet haben. Über ihn habe sie einen weiteren Buben kennengelernt, der sie mit der Bande bekanntmachte. 

Gruppen-Missbrauch in einem Hotelzimmer

Im Oktober 2023 suchte das Opfer gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren jetzigen, festen Freund eine Polizeidienststelle auf. Das Mädchen wurde im Opferschutz-Zentrum einvernommen und in weiterer Folge Anzeige erstattet. Aufgrund der Aussagen des Kindes konnte ein 16-jähriger syrischer Staatsbürger ausgeforscht werden. Er soll sie zur Duldung geschlechtlicher Handlungen gezwungen haben. 

Sie sei laut eigenen Aussagen wöchentlich missbraucht worden. Einmal in einem Hotelzimmer von mehreren gleichzeitig. Auch in einer Parkgarage, in der Nähe des Hauptbahnhofs oder in einem Stiegenhaus in Wien-Favoriten. 

 Florian Finda, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts im PULS 24 Interview

Auch Videos angefertigt worden

Außerdem sei Videomaterial angefertigt und dieses anschließend etwa auf WhatsApp unter den Jugendlichen verteilt worden. Die Kriminalisten konnten Handys sicherstellen, die nun von Forensikern ausgewertet werden. 

Am Donnerstag wurden die Verdächtigen einvernommen. Sie zeigten sich teils geständig. Manche bestritten die Vorwürfe und sprachen von einvernehmlichen Geschlechtsverkehr.

Bei den Jugendlichen soll es sich laut der LPD Wien teilweise auch um Asylwerber handeln. Die weiteren Burschen hätten unterschiedliche Migrationshintergründe. Teilweise würden sie auch schon Vorstrafen vorweisen, nicht aber in Bezug auf Missbrauchshandlungen. Einer der Jugendlichen sei aufgrund Widerstands gegen die Staatsgewalt festgenommen worden.

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs einer Unmündigen sowie wegen Herstellung von sexualbezogenem Missbrauchsmaterial eines Kindes. Gegen einen der Tatverdächtigen wird auch wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung ermittelt. 

ribbon Zusammenfassung
  • Im Fall einer 12-Jährigen, die von 17 Burschen über mehrere Monate zu Geschlechtsverkehr verleitet wurde, kamen am Freitag im Zuge einer Pressekonferenz neue Details ans Licht.
  • Das Mädchen war von Februar bis Juni 2023 zu Geschlechtsverkehr verleitet worden.
  • Die Tatverdächtigen filmten mit und tauschten die Videos untereinander aus.
  • Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs einer Unmündigen.
  • Gegen einen der Tatverdächtigen wird auch wegen Vergewaltigung ermittelt.