Konklave im Vatikan

Papst-Wahl: "Hautfarbe oder Nation spielen keine Rolle"

08. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Pater Wallner betont, dass die Herkunft des neuen Papstes beim Konklave keine Rolle spielt. Vielmehr müsse der neue Pontifex der Weltkirche neuen Schwung verleihen – besonders in einer Zeit, in der Europa immer mehr "entchristlicht".

Während in der Sixtinischen Kapelle der weiße Rauch noch auf sich warten lässt, blicken Milliarden Katholik:innen rund um den Globus gespannt nach Rom.

Seit Mittwoch sind die Kardinäle dort im Konklave versammelt, um ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche zu wählen – bislang ohne Ergebnis. Am Donnerstag stehen bis zu vier weitere Wahlgänge an, die Spannung ist entsprechend groß.


"Das ist das erste wirklich globale Konklave", sagt Pater Karl Wallner vom Stift Heiligenkreuz im Gespräch mit PULS 24. Zwar sinke die Zahl der gläubigen Katholik:innen in Österreich und Europa, doch weltweit wachse die Kirche weiter: "Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1962 hat sich die Zahl der Katholiken mehr als verdoppelt – heute sind es rund 1,4 Milliarden."

"Nationen und Hautfarben spielen keine Rolle"

Wallner beschreibt die heutige Kirche als "bunt und vielfältig": 133 Kardinäle aus allen Kontinenten nehmen am Konklave teil. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen, bringen vielfältige Erfahrungen und Perspektiven mit. Trotzdem sind sie sich in einem Ziel einig: den richtigen Papst zu finden.

Dabei spielen Herkunft, Hautfarbe oder Nation für die Entscheidung keine Rolle, betont Wallner: "Niemand denkt an Nationen. Alle wollen, dass der richtige Papst wird", so Wallner.


Der Ordensmann hat selbst schon an drei Wahlen von Äbten teilgenommen und weiß aus Erfahrung: Eine gewisse Dynamik stellt sich bei solchen Wahlen oft schnell ein. "Man weiß nie, was passiert. Vielleicht kommt ein Überraschungskandidat."

"Nicht mal mit Fußball-WM vergleichbar"

Die Atmosphäre in Rom beschreibt Pater Wallner als "frühlingshaft", mit einer spürbaren Aufbruchsstimmung im Vorkonklave. Auch das weltweite mediale Interesse sei beachtlich: "Das kann man nicht einmal mit einer Fußballweltmeisterschaft vergleichen". 


Sein persönlicher Favorit ist der philippinische Kardinal Luis Antonio Tagle. Wallner wünscht sich einen Papst, der nicht nur Europa versteht, sondern vor allem die Lebendigkeit und Glaubenskraft der wachsenden Kirchen im globalen Süden ins alte, zunehmend entchristlichte Europa zurückträgt. "Wir brauchen das dringend", so Wallner.

Zusammenfassung
  • Pater Wallner betont, dass die Herkunft des neuen Papstes beim Konklave keine Rolle spielt.
  • Vielmehr müsse der neue Pontifex der Weltkirche neuen Schwung verleihen – besonders in einer Zeit, in der Europa immer mehr "entchristlicht".