APA/APA/LETZTE GENERATION

Klima-Aktivisten klebten sich auf mehreren Wiener Straßen fest

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Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" haben sich am Montag in Wien an mehren Orten auf Straßen geklebt. In der Früh blockierten sie die Rechte Wienzeile und den Gürtel in der Höhe des Westbahnhofs in beide Fahrtrichtungen. Gegen Mittag folgte eine Aktion am äußeren Gürtel zwischen Thaliastraße und Josefstädter Straße.

Die erste Aktion startete gegen 7.30 Uhr, als vier Klimaaktivisten kurzzeitig die Rechte Wienzeile durch einen Sitzstreik blockierten und sich teilweise an die Fahrbahn klebten. Gegen 8.00 Uhr war die Fahrbahn wieder befahrbar. Alle vier wurden laut Polizei angezeigt, zu Festnahmen kam es nicht. Dafür kursierten auf Social Media Bilder, in denen ein sichtlich aufgebrachter Mann den Aktivisten die Plakate aus der Hand reißt.

Am Asphalt festgeklebt

Gegen 9.30 Uhr blockierten dann neun - teilweise die gleichen wie in der Früh - Personen sowohl den Inneren als auch den Äußeren Gürtel im Bereich des Westbahnhofs. Einige von Ihnen klebten sich hier auch an den Asphalt fest. Um 10.15 Uhr wurden die Fahrbahnen von der Polizei wieder freigegeben. Insgesamt fünf Personen wurden angezeigt.

Aktivisten zogen von Straße zu Straße

Ein wenig später, um 12.15 Uhr, blockierten die selben Aktivistinnen und Aktivisten noch einmal den Gürtel, dieses Mal im Bereich Lerchenfelder Gürtel Höhe Grundsteingasse. Erneut klebten sich zwei Personen an den Asphalt fest. Gegen 12.40 Uhr war auch diese Blockade beendet. Zwei Aktivisten wurden vorläufig festgenommen und angezeigt.

"Wir haben schon alles andere versucht: Petitionen, Demonstrationen, Gespräche mit Politiker:innen. Nichts hat funktioniert, die fossile Zerstörung geht munter weiter. Den Alltag zu stören, ist die einzige Möglichkeit, der Wissenschaft noch Gehör zu verschaffen. Warum berichtet niemand darüber, was es heißt, auf einer drei Grad heißeren Welt leben zu müssen? Warum steht in keiner Zeitung, wie viele Milliarden Menschen dadurch aus ihrer Heimat vertrieben werden?", so die Aktivistin und Chemikerin Caroline Thurner,

"Letzte Generation" will weitermachen

Die "Letzte Generation" fordert seit Tagen die Bundesregierung dazu auf, "sich glaubwürdig zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen und damit zur österreichischen Verfassung zu bekennen, und als ersten konkreten Schritt für ganz Österreich ein Fracking-Verbot zu verhängen". Sollten diese Forderungen nicht erfüllt werden, haben die Aktivistinnen und Aktivisten eine Fortsetzung und Ausweitung ihres gewaltfreien Widerstands angekündigt.

Rechtlich schwierig strafbar

Das Festkleben an der Fahrbahn ist rechtlich schwer zu ahnden: Denkbar wäre laut Polizei das Delikt der Ordnungsstörung und Delikte nach der Straßenverkehrsordnung, wie beispielsweise das nicht Benutzen des Gehsteiges als Fußgänger. Etwas später kann es dann auch zum nicht Befolgen der Anordnung eines Straßenaufsichtsorgans kommen, wenn die Fahrbahn nicht freigemacht wird. Wird die Blockade als Versammlung eingestuft, ist auch eine Anzeige nach dem Versammlungsgesetz möglich. Das Lösen von der Fahrbahn wird schonend von der Feuerwehr durchgeführt.

ribbon Zusammenfassung
  • Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" haben sich am Montag in Wien an mehren Orten auf Straßen geklebt.
  • In der Früh blockierten sie die Rechte Wienzeile und den Gürtel in der Höhe des Westbahnhofs in beide Fahrtrichtungen. Gegen Mittag folgte eine Aktion am äußeren Gürtel zwischen Thaliastraße und Josefstädter Straße.
  • "Wir haben schon alles andere versucht: Petitionen, Demonstrationen, Gespräche mit Politiker:innen. Nichts hat funktioniert, die fossile Zerstörung geht munter weiter, begründeten die Aktivisten die Aktionen.
  • Sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden, haben die Aktivistinnen und Aktivisten eine Fortsetzung und Ausweitung ihres gewaltfreien Widerstands angekündigt.
  • Das Festkleben an der Fahrbahn ist rechtlich schwer zu ahnden: Denkbar wäre laut Polizei das Delikt der Ordnungsstörung und Delikte nach der Straßenverkehrsordnung, wie beispielsweise das nicht Benutzen des Gehsteiges als Fußgänger.

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