APA/APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Keine Ermittlungen in Hamburg gegen Eltern von "White Tiger"

23. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Gegen die Eltern des 20-Jährigen, der unter dem Namen "White Tiger" im Internet Kinder bis in den Suizid getrieben haben soll, laufen zunächst keine Ermittlungen. "Es liegen derzeit keine Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten der Eltern des Beschuldigten vor", sagte Oberstaatsanwältin Mia Sperling-Karstens am Montag der dpa. Die Ermittlungen gegen den Deutsch-Iraner dauern der Staatsanwaltschaft zufolge weiter an.

Die bei der Festnahme vor fast einer Woche sichergestellten Beweise würden weiter ausgewertet. Die Einsatzkräfte hatten unter anderem ein Notebook, ein Tablet, ein Handy und eine Festplatte mitgenommen. Experten des Landeskriminalamtes untersuchen diese Geräte nun. Zudem soll der Mann noch psychiatrisch begutachtet werden.

Der 20-Jährige streitet alle Vorwürfe pauschal ab. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Strafverfahrens gilt der Verdächtige als unschuldig. Er sitzt derzeit im Jugendgefängnis in Untersuchungshaft.

Der junge Mann soll zwischen Jänner 2021 und September 2023 unter dem Pseudonym "White Tiger" aus sexueller Motivation heraus acht Kinder im Alter von elf bis 15 Jahren in Live-Chats zu Gewalt gegen sich selbst gezwungen haben. Es geht um 123 Straftaten. Dem jungen Mann werden unter anderem Mord, versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung, teils schwerer sexueller Missbrauch von Kindern sowie Besitz von Dateien mit Kindesmissbrauchsdarstellungen vorgeworfen.

(S E R V I C E - Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at)

Zusammenfassung
  • Gegen die Eltern des 20-jährigen mutmaßlichen Täters "White Tiger" werden in Hamburg derzeit keine Ermittlungen geführt, da laut Staatsanwaltschaft "keine Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten" vorliegen.
  • Der Beschuldigte bestreitet alle Vorwürfe, sitzt in Untersuchungshaft und die sichergestellten Geräte wie Notebook, Tablet, Handy und Festplatte werden weiterhin ausgewertet, während eine psychiatrische Begutachtung ansteht.