Karner zu Russland-Angriffen: "Vieles macht relativ wenig Sinn"

0

"Vieles von dem was wir hier sehen macht relativ wenig Sinn", sagt Militärexperte und Offizier Gerald Karner im Newsroom LIVE über die russische Bodenoffensive. Karner geht davon aus, dass Odessa nicht vom Meer aus eingenommen wird.

"Militärisch gesehen macht vieles von dem, was wir hier sehen, wenig Sinn", meint der Militärexperte und Offizier Gerald Karner generell zu den russischen Angriffen. Viele Angriffe würden nicht dem Vormarsch am Boden dienen, sondern dazu die "Zivilbevölkerung unnötig zu terrorisieren". Das folge "einem Drehbuch des KGB aus den 80er Jahren, dem Kalten Krieg: Wenn man nicht vorankommt, hier mit immer stärkeren und härteren Mitteln auch auf die Zivilbevölkerung eingewirkt wird, um auch Druck auf die politische Führung auszuüben", erklärt Karner im Newsroom LIVE.

Starker Widerstand bei Ukrainern

Zu beobachten sei hier vor allem die humanitäre Katastrophe in Mariupol, betont Karner. Dennoch zeige sich auch, dass "je brutaler die Angriffe werden", desto stärker offenbar der Widerstand innerhalb der Ukrainer werde. Zudem habe man in Charkiw und Kiew "noch lange nicht" eine Situation, wie in Mariupol.

Angriff auf Odessa nur in Kombination

Laut dem Offizier gehe ein Vorstoß vom Meer aus gegen die ukrainische Hafenstadt Odessa nur "in Kombination mit einer Landoffensive". "Gerade hier kommt diese Offensive nicht recht weiter. Jetzt versucht man von russischer Seite aus Odessa von den Rändern aus zu beschießen", so seine Einschätzung. Inwiefern es Russland möglich ist gegen die Hafenstadt zu ziehen, sei noch unklar. Um einen großangelegten Angriff zu starten, brauche es jedenfalls "erhebliche Kräfte".

Bisher blieb die Hafenstadt Odessa von Gefechten verschont.

ribbon Zusammenfassung
  • "Militärisch gesehen macht vieles von dem, was wir hier sehen, wenig Sinn", meint der Militärexperten und Offizier Gerald Karner zu den russischen Angriffen generell.
  • Viele Angriffe würden nicht dem Vormarsch am Boden dienen, sondern dazu die "Zivilbevölkerung unnötig zu terrorisieren".
  • Das folge "einem Drehbuch des KGB aus den 80er Jahren, dem Kalten Krieg: Wenn man nicht vorankommt, hier mit immer stärkeren und härteren Mitteln auch auf die Zivilbevölkerung eingewirkt wird, um auch Druck auf die politische Führung auszuüben".
  • Zu beobachten sei hier vor allem die humanitäre Katastrophe in Mariupol, betont Karner.
  • Dennoch zeige sich auch, dass "je brutaler die Angriffe werden", desto stärker offenbar der Widerstand innerhalb der Ukrainer werde.
  • Laut dem Offizier gehe ein Vorstoß vom Meer aus gegen die ukrainische Hafenstadt Odessa nur "in Kombination mit einer Landoffensive".