7 Burschen in Haft
Jugendbande soll Lehrerin vergewaltigt haben: Anklage
Demnach werden sieben Burschen von der Staatsanwaltschaft Wien mehrfache Vergewaltigung, Erpressung und Brandstiftung vorgeworfen.
Entsprechende Medienberichte in "Heute" und "Krone" bestätigte Nina Bussek von der Staatsanwaltschaft der APA am Donnerstag. Einen Termin für den Prozess gibt es noch nicht.
Erpresst, vergewaltigt
PULS 24 und der "Standard" berichteten bereits im März über den Fall. Ausgangspunkt des Martyriums der Frau war eine Affäre, auf die sich die Lehrerin im Jänner 2024 mit einem ehemaligen Schüler eingelassen hatte.
Im Mai wurde die Betroffene jedoch von Freunden bzw. Bekannten des 17-Jährigen bedrängt. In weiterer Folge kam es zu zwei mutmaßlichen Vergewaltigungen in der Wohnung der Frau.
Unter den Angeklagten befinden sich laut PULS 24 Informationen mehrere afghanische, ein irakischer, ein rumänischer und österreichische Staatsbürger. Einige weisen bereits Vorstrafen auf. Die Polizei geht bei einigen von "Gewaltpotential" aus.
Drogen und Brandstiftung
Sie wurde ihren Angaben zufolge außerdem gezwungen, der Gruppe Drogen zu finanzieren und diese teilweise mit den Jugendlichen zu konsumieren. Auch Geld wurde der 29-Jährigen von ihrem Bankkonto abgepresst.
Weiters sollen die Jugendlichen auch Geld und Wertgegenstände der Frau aus deren Wohnung gestohlen haben.
Laut "Krone" sollen vier Angeklagte zudem die Wohnung der Frau in Brand gesteckt haben. "Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen zur Brandursache erzählte sie schließlich von ihrem monatelangen Martyrium", zitierte die Zeitung die Staatsanwaltschaft.
Unter Druck gesetzt wurde die Frau unter anderem mit heimlich aufgenommenen Videos.
Angeklagte bestreiten die Taten
Sie sieben angeklagten Burschen bestritten die Taten bisher stets. Ein 15-jähriger Iraker gab lediglich zu, auf Kosten des mutmaßlichen Opfers öfter Taxi gefahren zu sein. Der Prozesstermin steht noch nicht fest.
Alles andere sei freiwillig und niemals gegen den Willen der Lehrerin passiert, behaupten alle Mitglieder der selbsternannten "Liesinger Gang".
Der Fall erinnerte stark an einen Fall aus Wien-Favoriten. PULS 24 berichtete schon im vergangenen Sommer ausführlich über eine Gruppierung namens "antons", benannt nach dem Antonsplatz in Favoriten, die zumindest ein minderjähriges Mädchen missbraucht haben soll, aber auch mit Drogen und Gewalt zu tun hatte.
Der Fall "antons"
Die Jugendlichen sollen Fotos von mehreren Mädchen herumgeschickt haben, in Autos eingebrochen sein und mit Drogen gehandelt haben. Die jungen Männer prahlten damit regelrecht.
Mehrere Beschuldigte, denen der Missbrauch einer damals 12- bzw. 13-Jährigen vorgeworfen wurde, standen schon vor Gericht.
Zwei Prozesse endeten mit Freisprüchen. Obwohl das Mädchen in einem Fall "Nein" sagte. Es gab nicht ausreichend Beweise. Weitere Prozesse folgen.
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Zusammenfassung
- Sieben Jugendliche werden in Wien wegen mehrfacher Vergewaltigung, Erpressung und Brandstiftung an einer 29-jährigen Lehrerin angeklagt.
- Die mutmaßlichen Übergriffe begannen nach einer Affäre der Lehrerin mit einem 17-jährigen Ex-Schüler im Jänner 2024 und eskalierten ab Mai durch Bedrängung und zwei mutmaßliche Vergewaltigungen.
- Die Frau wurde gezwungen, Drogen zu finanzieren, Geld zu geben und wurde mit heimlichen Videos erpresst, außerdem sollen vier Angeklagte ihre Wohnung in Brand gesetzt haben.