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Italien-Unwetter: Tote, 37 Dörfer unter Wasser, Ernten zerstört

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Die schweren Unwetter in Italien forderten inzwischen bereits 14 Tote. Die Schäden für Landwirtschaft und Viehzucht sind enorm, Zehntausende Menschen haben keinen Strom, Menschen flüchteten auf ihre Dächer, Evakuierungen laufen, teils wurde Trinkwasser knapp. Der Papst betet für die Opfer.

Insgesamt stehen 37 Gemeinden vollständig unter Wasser. Tausende von Hektar Land sind überschwemmt, Obstplantagen und Lagerhäuser geflutet, Ställe ohne Strom. Ganze Getreideernten sind verloren. Durch die Schließung der Autobahn A14 konnten Lebensmittel nicht geliefert werden, auch sie sind verdorben. 5.000 Landwirtschaftsbetriebe melden Schäden.

1,5 Millarden Euro Schaden

In der Romagna und im Raum Bologna haben die Unwetter und Überschwemmungen eines der wichtigsten Obst- und Gemüseanbaugebiete Italiens und damit einen der wichtigsten Wirtschaftssektorn zerstört. Allein im Raum zwischen Forlì und Rimini beträgt der Schaden an den Feldern laut Landwirtschaftsverband Coldiretti eineinhalb Milliarden Euro. Es waren die schwersten Niederschläge der vergangenen 30 Jahre, nun versprach die Regierung schnell zu helfen. 

Hunderte Erdrutsche

21 Flüsse sind über die Ufer getreten, 22 weitere stehen kurz davor. In den Apenninengemeinden der Region Emilia Romagna kam es zu 250 Erdrutschen, 150 davon schwer. In Faenza flüchteten Menschen vor den Fluten auf ihre Hausdächer. Hubschrauber brachten Menschen in Sicherheit. Es kam zu Stromausfällen, Telefonverbindungen wurden gestört. Auch am Donnerstag liefen die Evakuierungen weiter.

Die Überschwemmungsgefahr ist auch in der Provinz Ravenna hoch, ein sofortiger Evakuierungsbefehl wurde ausgesprochen, Häuser und Betriebe wurden geräumt. Wer neben Flüssen wohnt, solle sich in höher gelegenen Stockwerken in Sicherheit bringen, Notunterkünfte in Turnsälen und Sporthallen wurden bereitgestellt. 

"Mehr als 10.000 Menschen" evakuiert

Schwere Schäden gab es auch in der Adria-Badeortschaft Cervia. In der Kleinstadt Castel Bolognese, gab es Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Tankwagen versorgten die Bürger. Der Vizepräsidentin der Region, Irene Priolo, zufolge wurden "mehr als 10.000 Menschen" evakuiert.

Zehntausende ohne Strom

Am Mittwoch waren laut Zivilschutz noch 50.000 Einwohner ohne Strom, Züge - auch zwischen Rom und Mailand waren verspätet. Auf der Autobahn nahe Bologna bildete sich ein 14-Kilometer-Stau, nach einem Erdrutsch war nur mehr eine einzige Fahrspur befahrbar. Laut dem Präsidenten der Region Emilia Romagna, Stefano Bonaccini, wurden 280 Erdrutsche in 60 Gemeinden gemeldet. 400 Straßen seien beschädigt worden. Die Schäden gehen in die Milliarden.

Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin kündigte an, den Notstand ausrufen zu wollen. Damit sollen Gelder zügiger locker gemacht und bürokratische Hürden umgangen werden.

Papst Franziskus betet laut "Kathpress" für die Verstorbenen und deren Familien, für Verletzte und alle, die unter den Folgen des "schweren Unglücks" leiden. Das Kirchenoberhaupt dankte den Rettungskräften. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die schweren Unwetter in Italien forderten inzwischen bereits 14 Tote.
  • Die Schäden für Landwirtschaft und Viehzucht sind enorm, Zehntausende Menschen haben keinen Strom, Menschen flüchteten auf ihre Dächer, Evakuierungen laufen, teils wurde Trinkwasser knapp.
  • Der Papst betet für die Opfer.