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Italien gedenkt des ermordeten Mafia-Jägers Giovanni Falcone

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Italien hat am Montag der Ermordung des sizilianischen Mafia-Jägers Giovanni Falcone durch Killer der Cosa Nostra vor 30 Jahren gedacht. Tausende Menschen beteiligten sich in Palermo an einer großen Veranstaltung zu Ehren Falcones mit Italiens Präsidenten Sergio Mattarella, einem gebürtigen Sizilianer. Gedenkfeiern zu Ehren Falcones fanden in ganz Italien statt.

Mattarella betonte in Palermo, dass Falcones Beispiel allen Italienern neuen Mut für den unerbittlichen Kampf gegen die Mafia machen müsse. Der Präsident umarmte Maria Falcone, Schwester des Staatsanwalts, die sich seit jeher im Kampf gegen die Mafia engagiert. Für Mattarella hat der Jahrestag eine persönliche Bedeutung: Sein Bruder Piersanti wurde 1980 als Regionspräsident von Sizilien von der Mafia ermordet.

Auch der italienische Premier Mario Draghi gedachte Falcones. "Dank des Mutes, der Professionalität und der Entschlossenheit Falcones ist Italien zu einem freieren und gerechteren Land geworden. Falcone und seine Kollegen im Anti-Mafia-Pool von Palermo haben der Mafia nicht nur entscheidende Schläge versetzt. Heute müssen wir das Erbe Falcones im tiefsten Sinne des Wortes wieder aufleben lassen, indem wir den unerbittlichen Kampf gegen das organisierte Verbrechen und die Suche nach der Wahrheit fortsetzen. Das sind wir Falcones Angehörigen und den Angehörigen aller Opfer des Mafia-Terrorismus schuldig", so Draghi in einer Erklärung am Montag.

Am 23. Mai 1992 waren Falcone, seine Frau Francesca Morvillo und drei seiner Leibwächter bei einem Sprengstoffattentat auf einer Autobahn bei Capaci nahe Palermo getötet worden. Falcone, der 53-jährig starb, hatte sich bemüht, die internationalen Verbindungen der Cosa Nostra aufzudecken. Eine entscheidende Rolle spielte er beim Aufbau des sogenannten Anti-Mafia-Pools, einer Gruppe von Staatsanwälten, die Mitte der 80er-Jahre große Erfolge im Kampf gegen das organisierte Verbrechen verbuchen konnten. Sein engster Kollege, Paolo Borsellino, wurde zwei Monate nach Falcone ebenfalls durch ein Sprengstoffattentat der Mafia getötet.

ribbon Zusammenfassung
  • Italien hat am Montag der Ermordung des sizilianischen Mafia-Jägers Giovanni Falcone durch Killer der Cosa Nostra vor 30 Jahren gedacht.
  • Tausende Menschen beteiligten sich in Palermo an einer großen Veranstaltung zu Ehren Falcones mit Italiens Präsidenten Sergio Mattarella, einem gebürtigen Sizilianer.
  • Falcone und seine Kollegen im Anti-Mafia-Pool von Palermo haben der Mafia nicht nur entscheidende Schläge versetzt.

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