Israels Behörden ließen 200 Krokodile töten
Die Krokodile hätten nicht genug Futter bekommen und sich daher schon gegenseitig gefressen, erklärte die Behörde. Nach Beratungen mit Veterinärexperten sei entschieden worden, die "reale Gefahr für das Leben" der Bewohner sofort zu beseitigen. Die Behörde machte keine Angaben dazu, wie die Tiere getötet wurden.
Die Krokodilfarm in der israelischen Siedlung Petzael war in den 1990er-Jahren für Touristen geöffnet worden. Nach der zweiten Intifada, dem Palästinenseraufstand in den 2000er-Jahren, ging die Zahl der Besucher zurück und die Farm wurde in einen kommerziellen Zuchtbetrieb umgewandelt. 2013 führte ein Gesetz, das die Zucht von Wildtieren zum Verkauf ihrer Felle und Häute untersagte, zur endgültigen Schließung der Anlage.
Der Besitzer der Krokodile und Tierschützer kritisierten die Tötung der Krokodile. Gadi Bitan, der die Farm seit über 30 Jahren betreibt, sagte der Nachrichtenwebsite Ynet, er sei vor der Tötung der Tiere am Sonntag nicht informiert worden. Seinem Mitarbeiter vor Ort sei während der Aktion das Handy abgenommen worden.
Kritik vom Besitzer der Tiere
Seine Tiere seien "gesund und wohlgenährt" gewesen, sagte Bitan. Auf seiner Farm habe es zudem nie "ernsthafte" Zwischenfälle gegeben.
Die israelische Organisation Let the Animals Live (Lasst die Tiere leben) sprach von einem "grausamen und ungerechtfertigten Massaker an geschützten Tieren". Israel sei als Unterzeichner an das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (Cites) gebunden. Die Organisation forderte daher eine sofortige Untersuchung.
In diesem Jahr veröffentlichte Videos zeigten israelische Jugendliche, die die Krokodile mit Steinen bewarfen. Seit der offiziellen Schließung der Farm waren nach Angaben von Cogat zudem mehrmals Krokodile entkommen. Bewohner und Besucher der umliegenden Naturschutzgebiete hatte dies massiv beunruhigt.
Zusammenfassung
- Die israelischen Behörden ließen in einer Siedlung im Westjordanland über 200 Nilkrokodile töten, nachdem die Tiere in einem verlassenen Gehege unter schlechten Bedingungen gehalten wurden.
- Die Behörde Cogat begründete die Tötung mit Gefahren für die Bevölkerung und verwies auf Tierquälerei, während der Besitzer und Tierschützer die Aktion als ungerechtfertigt kritisierten.
- Seit der Schließung der Farm im Jahr 2013 kam es wiederholt zu Vorfällen mit entkommenen Krokodilen, was die Anrainer und Besucher der umliegenden Naturschutzgebiete beunruhigte.