In Wien keine Pfandringe an öffentlichen Mistkübeln geplant
"Eine Einführung ist in Wien nicht vorgesehen", bestätigte eine Sprecherin der MA 48 gegenüber der APA einen "Kurier"-Bericht (Donnerstagausgabe). Die Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung habe sich schon seit Jahren mit internationalen Erfahrungen mit Pfandringen und ähnlichen Systemen beschäftigt. Vor allem mit deutschen und Schweizer Großstädten gebe es einen regen Austausch. Einige Metropolen wie Köln, Hannover oder Berlin haben demnach ausführliche, mehrjährige Tests dazu gemacht; teilweise auch durch externe Institute begleitet.
Die Ergebnisse: Die Abstellmöglichkeiten ziehen nicht nur Pfandflaschen an, sondern auch diversen Müll, erläuterte die MA 48. "Wir wollen keine Müll-Hotspots im öffentlichen Raum schaffen, die unsere Bemühungen für eine saubere Stadt konterkarieren." Es sei zudem davon auszugehen, dass die Menschen nicht nur leere Gebinde abstellen, sondern etwa auch halbvolle Becher. Dies würde Insekten wie Wespen und andere Tiere anlocken. "In Summe verursachen Pfandringe nicht nur ein optisches, sondern auch ein hygienisches Problem", wurde betont. Der soziale Aspekt sei zudem "keineswegs treffsicher". Jeder könne das Pfand entnehmen, nicht nur bedürftige Menschen.
"Alternativen zu den Pfandringen gibt es aus unserer Sicht nicht", erläuterte die Sprecherin auf APA-Nachfrage. "Wichtig ist es, dass die Bürgerinnen und Bürger Verantwortung übernehmen und die Pfandflaschen und -dosen zurückgeben und damit dem Sinn des Pfandes gerecht werden." Es werde erwartet, dass mittelfristig etwa 95 Prozent der Pfandflaschen über die Rückgabestellen in den Geschäften zurückgeführt werden.
Zusammenfassung
- In Wien sind keine Pfandringe an öffentlichen Mistkübeln geplant, da die MA 48 diese aus optischen und hygienischen Gründen ablehnt.
- Erfahrungen aus Städten wie Köln, Hannover und Berlin zeigen, dass Pfandringe nicht nur Pfandflaschen, sondern auch anderen Müll und halbvolle Behälter anziehen, was die Gefahr von Müll-Hotspots und Hygieneproblemen erhöht.
- Die Stadt Wien setzt auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger und erwartet, dass mittelfristig rund 95 Prozent der pfandpflichtigen Flaschen über Rückgabestellen in Geschäften zurückgeführt werden.